Fußball

Barcelona ungebremst im Sturzflug

Titelverteidiger schied im Cup-Achtelfinale aus.

Barcelona. Sinnbildlich am Boden ist Barcelona schon seit Längerem. Das Bekanntwerden des Schuldenbergs von über einer Milliarde Euro öffnete das Loch, der Abschied Lionel Messis gen Paris stürzte den katalanischen Traditionsklub tiefer hinein. Der freie Fall manifestierte sich seither in der spanischen Liga (als Sechster 17 Punkte Rückstand auf Erzrivalen Real Madrid), in der Champions League (erstes Vorrunden-Aus seit 2003) und nun auch im Cup. Als Titelverteidiger kam im Achtelfinale bei Athletic Bilbao mit 2:3 nach Verlängerung das Aus.

„Es ist ein schwerer Tag. Ich kenne keine andere Lösung als die Arbeit“, sagte Trainer Xavi. Anfang November war die Vereinslegende als Retter aus Katar geholt worden, 13 Partien mit nur fünf Siegen später hat auch er Barças verfehlte Kaderplanung zu spüren bekommen. Insbesondere die Defensive ist eine Baustelle, nur in einer der jüngsten zehn Partien blieb seine Mannschaft ohne Gegentor, gleich fünfmal kassierte sie zwei oder mehr. Die Annahme, dass ein 38-jähriger Dani Alves die ohnehin in die Jahre gekommene Verteidigung um Gerard Piqué, 34, und Jordi Alba, 32, stabilisieren könnte, war eine kühne.

Billige und teure Fehlgriffe

Martin Braithwaite oder Luuk de Jong sind Spieler, die es in Glanzzeiten nicht im Barcelona-Trikot gegeben hätte. Zumindest waren sie kostengünstiger als Philippe Coutinho (Ablöse 135 Mio. Euro; an Aston Villa verliehen) oder Ousmane Dembélé (140 Mio. Euro), der nach seiner Freigabe wegen Nichtverlängerung „Erpressung“ des Klubs anprangerte.

Die Youngsters Pedri, Gavi, Nico oder Ansu Fati (der sich neuerlich verletzte) tragen die Hoffnungen. Doch sie alle brauchen Zeit, genau wie Xavi auf der Trainerbank.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2022)

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