Mehrere andere Nato-Staaten haben angekündigt, der bedrängten Ex-Sowjetrepublik mit Kriegsmaterial unter die Arme greifen zu wollen.
Im Ukraine-Konflikt will Deutschland ein Feldlazarett an Kiew liefern, lehnt aber weiterhin Waffenlieferungen ab. Im Februar werde "ein komplettes Feldlazarett übergeben, inklusive der nötigen Ausbildung, alles von Deutschland mit 5,3 Millionen Euro kofinanziert", sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht der "Welt am Sonntag". Deutschland habe auch bereits Beatmungsgeräte geliefert und behandle schwer verletzte Soldaten der Ukraine in Bundeswehr-Krankenhäusern.
Die deutsche Regierung müsse alles tun, um die Krisenlage zu deeskalieren. "Waffenlieferungen wären da aktuell nicht hilfreich - das ist Konsens in der Bundesregierung", betonte die SPD-Politikerin. Neben Vertretern der konservativen Union hatten sich zuvor auch Politiker der mitregierenden liberalen FDP offen für Waffenlieferungen an Kiew gezeigt.
Mehrere andere Nato-Staaten haben angekündigt, der bedrängten Ex-Sowjetrepublik mit Kriegsmaterial unter die Arme greifen zu wollen. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" werden diese bei ihren Bemühungen von Deutschland behindert, das etwa Estland untersagt habe, in Deutschland hergestellte Artilleriegeschütze in die Ukraine zu schicken.
Keine Inbetriebnahme von Nord Stream im Kriegsfall
Lambrecht lehnte ferner die Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland ab, sollte es zu einem russischen Angriff auf die Ukraine kommen. "Die Vorstellung, dass mitten in Europa ein Krieg ausbrechen könnte, der von Russland initiiert ist, und gleichzeitig wirtschaftliche Kooperationen geknüpft werden, ist vollkommen abwegig", sagte Lambrecht.
(APA/dpa)