Der 85-jährige Medienzar wird nicht Italiens neuer Staatspräsident. Er verzichtet auf eine Kandidatur. Trotzdem dominierte der schillernde Ex-Premier den Wahlkampf.
Anruf Silvio Berlusconis: „Ciao Cristian, interessiert dich die Bunga-Bunga-Partei?“. Cristian ist Cristian Romaniello, der für die populistische Fünf-Sterne-Partei ins italienische Parlament gewählt wurde. Doch er hat seine Partei verlassen, ist heute ein unabhängiger Abgeordneter und somit die perfekte Beute für Italiens berühmten Ex-Ministerpräsidenten – der seine politische Laufbahn für noch nicht beendet hält.
Der 85-jährige Berlusconi, milliardenschwerer Unternehmer, Vorsitzender der konservativen Forza Italia-Partei und Abgeordneter im Europaparlament, würde gern Staatspräsident werden. Doch Samstagabend die Kehrtwende - aus „nationaler Verantwortung“. Am Ende eines Online-Gipfeltreffens der Mitte-Rechts-Parteien kündigte Berlusconi seinen Beschluss an, auf eine Bewerbung zugunsten einer anderen Persönlichkeit zu verzichten, die er demnächst bekanntgeben wolle, verlautete aus Kreisen um den Medientycoon am Samstag. "Ich möchte vermeiden, dass mein Name in Kontroversen verwickelt wird, die keine Rechtfertigung haben und die sich die Nation heute nicht leisten kann“, heißt es in einer Stellungnahme Berlusconis.