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Das Genie auf Reisen: Dürer – ganz nah

Dürers Reise faszinierte die Künstler des 19. Jahrhunderts. Jan Antoon Neuhuys: Albrecht Dürer zeichnet den Hafen von Antwerpen (1873).
Dürers Reise faszinierte die Künstler des 19. Jahrhunderts. Jan Antoon Neuhuys: Albrecht Dürer zeichnet den Hafen von Antwerpen (1873).Museen der Stadt Nürnberg, Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e. V.
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Sie gilt als eine der bemerkenswertesten und produktivsten Reisen der Kunstgeschichte. Und sie ist außerordentlich gut belegt. 1520 machte sich Albrecht Dürer von Nürnberg auf in die Niederlande und zur Königskrönung Karls V. nach Aachen.

Auch ein Künstler, der so berühmt ist, dass jeder ihn kennt und verehrt, muss sich um sein finanzielles Fortkommen kümmern. Albrecht Dürer hatte das Glück, dass Kaiser Maximilian I. ihn sehr schätzte, sich sogar von ihm porträtieren ließ. Er gewährte ihm 1515 eine jährliche Leibrente. Sie wurde nicht vom Kaiser selbst bezahlt, sondern aus den Steuereinnahmen von Dürers Heimatstadt, Nürnberg. Nach Maximilians Tod 1519 folgte ihm sein Enkel Karl V., und die Stadt Nürnberg wollte ab da nichts mehr wissen von einer Leibrente. Ob des drohenden Einkommensverlusts besorgt, beschloss Dürer im Oktober 1520, zur Königskrönung Karls V. nach Aachen zu reisen. Er erlebte hier den triumphalen Einzug Karls, blieb drei Wochen in der Stadt und ließ es sich gut gehen. Parallel zu Dürer machten sich übrigens auch die in Nürnberg aufbewahrten Reichskleinodien auf den Weg nach Aachen.

Doch eine Intervention muss vorbereitet werden. So unternahm er zuvor, mit noch nicht 50 und drei Jahrzehnten künstlerischer Erfahrung, eine Reise in die Niederlande, die damals von einer Habsburgerin, Margarete, der verwitweten Tochter Kaiser Maximilians, regiert wurden. Sie galt als große Mäzenin der Künste, von ihr erhoffte sich Dürer Unterstützung für die Erneuerung seiner Leibrente.

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