Natürlicher Zins

Der nicht messbare Zins, der die Geldpolitik beeinflusst

Der natürliche Zinssatz ist ein theoretisches Konzept, das nur annäherungsweise berechnet werden kann.
Der natürliche Zinssatz ist ein theoretisches Konzept, das nur annäherungsweise berechnet werden kann.REUTERS
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Vor rund 120 Jahren entwickelte der schwedische Ökonom Knut Wicksell das Konzept des natürlichen Zinses, bei dem Güterpreise weder nach oben noch nach unten beeinflusst werden. Für die Geldpolitik eine wichtige Messlatte, die aufgrund mehrerer Gründe sinkt.

Das grundsätzliche Zusammenspiel von Preisstabilität, Wirtschaftswachstum und Geldpolitik ist schnell erklärt. Soll eine schwach laufende Volkswirtschaft angefeuert werden, senkt die Zentralbank die Zinsen. Dadurch werden Kredite günstiger. Für Firmen zahlt es sich also eher aus, Investitionen zu tätigen und unternehmerisch tätig zu werden. Das Wachstum der Volkswirtschaft legt zu. Gleichzeitig erhöht sich aber auch die Inflation. Wichtigster Grund dafür ist, dass nun mehr Geld im Umlauf ist, das auf eine nicht ganz so schnell steigende Menge an Gütern trifft, weshalb die Preise für diese Waren steigen.

Um die Inflation nun wieder einzudämmen, werden die Zinsen erhöht. Dadurch sinkt zwar die unternehmerische Aktivität und das Wachstum geht zurück. Gleichzeitig reduzieren sich aber auch die umlaufende Geldmenge und die Güternachfrage. In der Folge wird der Preisauftrieb geringer und dreht sich im Extremfall sogar um und wird zur Deflation.

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