Herbe Niederlagen, groteske Abwehr, Treueschwüre der Spieler und ein Sportchef, der beharrlich zu Absturz und nahem Relegationsplatz schweigt: die üblichen Fußball-Mechanismen lassen in Gladbach die Alarmglocken läuten. Eine Gnadenfrist läuft.
Mönchengladbach. Im vergangenen Frühjahr war Gladbachs Manager Max Eberl fest davon überzeugt, den besten Trainer gefunden zu haben. Er brauchte dringend einen namhaften, sportlich-interessanten Ersatz für den nach Dortmund stürmenden Marco Rose. Eberl fand Gefallen an Adi Hütter, der bei Frankfurt Erfolg hatte, im Halbfinale der Europa League gestanden war. Der Vorarlberger gab zwar der Eintracht sein Wort, doch kurze Zeit später war sein Transfer offiziell: für die damalige Rekordsumme von 7,5 Millionen Euro Ablöse wurde er Fohlen-Trainer.
Sieben Monate später ist von Euphorie oder verheißungsvollem Offensiv-Fußball bei Gladbach nur noch wenig zu spüren. Zwei Siege gegen die Bayern strahlen hervor, doch ernüchternde Niederlagen in Liga und Blamagen im DFB-Cup (0:3 gegen Zweitligist Hannover) oder der nach dem 1:2 gegen Union nur drei Punkte entfernte Relegationsplatz bereiten Unbehagen.