Wald und Stadt, Tier und Mensch, das kann auch zusammengehen. In „Das Bärenhäufchen“ wird ein neu gebautes Städtchen eifrig und kreativ bepflanzt.
Ein schöner Flecken Natur, der bebaut werden soll: Das ist ein beliebtes Thema in Kinderbüchern. Oft geht es dabei um den Widerstand (vor allem junger) Menschen gegen ein Bauvorhaben. In Linda Wolfsgrubers „Das Bärenhäufchen“ dagegen steht eine sanfte Rückeroberung im Zentrum. In zarten, lichten Bildern und kurzen, klaren Sätzen wird dabei die Geschichte eines idyllisch gelegenen Platzes erzählt. Eines Teichs, an den stets viele Tiere kamen, weil es schön war, am Wasser zu sein.
Als dort aber viele Häuser gebaut werden, bleiben die Tiere weg. Schließlich gibt es weit und breit keine Sträucher und Bäume mehr, kein Grün. Eine Tatsache, die sie aber ändern: Jedes Tier leistet einen Beitrag - Vögel und Hasen, Füchse und Mäuse. Sie lassen Kirschen auf die Dachterrassen fallen, legen Haselnüsse in Mauerritzen, streifen Ahornsamen an den Mauern ab. Und der Bär frisst eine Menge Früchte mitsamt Kernen, um die titelgebenden Häufchen dann großzügig zu verteilen. Eine schöne Geschichte mit einem verbindenden Ende: „Heute liegt mitten in der Stadt ein kleiner Teich, umgeben von vielen Häusern und einem jungen Wald. Hierher kommen viele Menschen und Tiere, weil es schön ist, am Wasser zu sein.“
Linda Wolfsgruber: Das Bärenhäufchen. 32 Seiten, € 20,60. Alter: Ab drei Jahren. Erschienen im Kunstanstifter Verlag.