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Starinvestor Grantham warnt vor Börsencrash

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Der US-Börsenguru sieht mehrere Anzeichen, die auf eine Blase im Spätstadium hinweisen. Die Anlegernervosität liegt auf dem höchstem Stand seit Weihnachten, auch am Montag waren die Börsen deutlich im Minus.

Auf den Börsen geht wieder einmal das Schreckgespenst eines Crashs um. Der US-Starinvestor Jeremy Grantham, der sich seit Jahren mit Marktblasen beschäftigt, sagte vergangene Woche, der historische Einbruch, den er vor einem Jahr vorhergesagt habe, sei nun im Gange. Seit der Vorwoche sind die Aktienmärkte auf Talfahrt, der Dow Jones verlor in den vergangenen fünf Handelstagen 4,8 Prozent, der S&P 500 um 5,2 Prozent und der technologielastige Nasdaq Composite 6,4 Prozent.

In einer am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Notiz sieht Grantham, der Mitbegründer des Bostoner Vermögensverwalters GMO, mehrere Anzeichen, dafür, dass der US-Aktienmarkt vor einer starken Kurskorrektur steht. Der 83-Jährige ist überzeugt, dass die Blase so wie beim Crash von 1929, der Dotcom-Pleite von 2000 und der Finanzkrise von 2008 platzen wird und die Indizes wieder auf statistische Normen und möglicherweise darunter zurückfallen werden, wie er auch in einem Bloomberg-Interview sagte.

Als Anzeichen für einen bevorstehenden Crash sieht Grantham, dass spekulative Aktien im Februar 2021 zu fallen begonnen haben und dass der Russell 2000, ein Index für US-Nebenwerte, 2021 hinter dem S&P 500 zurückblieb. Zuletzt kam, wie Grantham es nennt die Art von "verrücktem Anlegerverhalten" dazu, das auf eine Blase im Spätstadium hinweise: Meme-Aktien wie bei Gamestop, der Aufstieg seltsamer Kryptowährungen wie Dogecoin und Millionenpreise für Non-fungible Tokens (NFT).

„Die Checkliste ist vollständig"

"Diese Checkliste für eine Superblase, die ihre Phasen durchläuft, ist jetzt vollständig und der wilde Krawall kann jederzeit beginnen", meint Grantham. Wenn Pessimismus an die Märkte zurückkehre, stehe eine historische Kurskorrektur bevor.

Aktuell zehren nahende US-Zinserhöhungen und die Ukraine-Krise an den Nerven der Börsianer. Die Volatilitätsindizes VDax und VStoxx, die die Nervosität der Anleger messen, stiegen am Montag um bis zu zwölf Prozent und liegen mit 25,08 beziehungsweise 27,09 Punkten so hoch wie zuletzt vor Weihnachten, berichtete Reuters.

An den europäischen Börsen ging es zu Wochenstart wie in der Vorwoche weiter bergab. Der Euro-Stoxx-50 sackte am Montag bis Mittag um rund zwei Prozent ab, auch der Frankfurter DAX notierte um 1,85 Prozent tiefer. Der ATX in Wien verlor am Montagvormittag fast drei Prozent.

(APA)

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