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Bob Dylan verkauft seine Rechte - und geht wieder auf Tour

"Columbia recording artist": Bob Dylan, 1962, zur Zeit seines zweiten Albums.
"Columbia recording artist": Bob Dylan, 1962, zur Zeit seines zweiten Albums.Reuters/HO
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Nach seinen Songs - an Universal - hat Bob Dylan nun auch seine Aufnahmen verkauft: an Sony. Ab März tourt er durch den Süden der USA.

Als „Columbia recording artist“ ließ sich Bob Dylan bis 2012 bei seinen Konzerten ansagen: eine Reverenz an die New Yorker Plattenfirma Columbia, die 1961 Dylans erstes Album herausbrachte und der er – bis auf eine kurze Affäre mit dem Label Asylum Anfang der Siebzigerjahre – treu blieb. Das Label Columbia freilich gehört seit 1988 zum japanischen Konzern Sony.

Dieser hat, wie jetzt erst publik wurde, bereits im Juli 2021 nun die Rechte an allen Aufnahmen Bob Dylans gekauft. Die Vereinbarung gelte auch für „künftige neue Veröffentlichungen“, erklärte Sony am Montag. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Das Branchenmagazin „Variety“ sprach von 150 bis 200 Millionen Dollar (132 bis 176 Millionen Euro).

Die Rechte an seinen Kompositionen und Songtexten hat Bob Dylan bereits Ende 2020 an den Sony-Konkurrenten Universal Music verkauft, die Rede war damals von einem Preis von rund 300 Millionen Dollar. Die Rechte an Musikstücken und an ihren Aufnahmen sind getrennt. Beide sind heute sehr begehrt, unter anderem weil viele Werbespots auf alte Songs setzen. Die Popmusiker wiederum verkaufen ihre Rechte erstens, weil deren Wert heute so hoch ist, zweitens aber, weil sie mit Konzerten und Tourneen immer weniger Geld verdienen. Diese Entwicklung wird durch Corona verschärft.

Bob Dylan allerdings setzt seit 2. Dezember 2021 nach einer ungefähr zweijährigen Corona-Pause wieder seine „Never Ending Tour“ fort. Die er aber nicht mehr so nennen will, sondern – nach seinem jüngsten Album – „Rough And Rowdy Ways Tour“. Diese ist bis 2024 geplant. Im Dezember 2021 spielte Bob Dylan im Nordosten der USA, von 3. März bis 14. April zieht er durch den Süden, von Arizona über Texas und Louisiana bis in die klassischen Südstaaten. Im späten Frühling und Sommer wird wohl der Nordwesten der USA (inklusive Kalifornien) dran sein, gut möglich, dass es ihn, wenn die Gesundheit mittut, im Herbst nach Europa verschlägt.

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