Der Wiener Gesundheitsstadtrat ließ mit Aussagen über die Teststrategie aufhorchen: Die Tests seien „ein Beitrag einfach zum emotionalen Befinden der Bevölkerung“.
Woran liegt es, dass momentan so eine nervöse Ruhe herrscht? Vielleicht, weil sie jetzt so richtig da ist, die Omikron-Welle. Gebannt schaut man auf die steigenden Zahlen, wie in Erwartung, dass es nun bald vorbei sei und die Pandemie zur Endemie wird. Aber vielleicht liegt die Ruhe auch daran, dass der Innenpolitik in den vergangenen Monaten einige schillernde Figuren abhandengekommen sind. Es sind derzeit gar nicht so viele, denen man zutraut, dass ihr „ZiB 2“-Interview ein Stück für die Archive wird. Wiens Gesundheitslandesrat Peter Hacker (SPÖ) wirkt grundsätzlich zu pragmatisch für eine Entgleisung, hat aber immerhin einen Hang zum Direkten.
Bemerkenswert waren seine Aussagen am Dienstagabend bei Armin Wolf zur Wiener Teststrategie. Moderator Armin Wolf zitierte die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl, die das breite Testen infrage stellt. Hacker widersprach mit Nachdruck und zählte die Vorteile der massenhaften Tests auf: Man käme Varianten schneller auf die Spur, könne Infektionsketten unterbrechen – das sei halt mit der sehr ansteckenden Omikron-Variante weniger der Fall, gab er zu.