Peking 2022

Skispringerin Iraschko-Stolz zittert um Olympia-Teilnahme

Daniela Iraschko-Stolz
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Daniela Iraschko-Stolz laboriert an Knieproblemen und kann nicht spezifisch trainieren.

Routinier Daniela Iraschko-Stolz droht ihre dritten Olympischen Winterspiele zu verpassen. Die Skispringerin leidet seit Saisonbeginn an Knieproblemen, nach dem jüngsten Weltcup-Doppel um den Jahreswechsel in Ljubno in Slowenien wurden Knochenödeme im Oberschenkel und in beiden Unterschenkeln festgestellt. In den vergangenen Wochen konnte Iraschko-Stolz daher nicht spezifisch trainieren. Am Wochenende wird sie entscheiden, ob es für sie überhaupt nach China gehen kann.

Denn das österreichische Frauen-Team fliegt schon am Montag ab. Nur fünf Tage später steht in Zhangjiakou der Einzelbewerb auf dem Programm, also Ende nächster Woche. "Natürlich ist die Option, dass ich nicht mitfahre. Wenn es nicht geht, dann hat eine andere die Chance. So fair bin ich auf alle Fälle, wenn es knapp ist oder absolut keinen Sinn macht", sagte Iraschko-Stolz am Dienstag in einem Mediengespräch. "Aber wenn ich hinüberfliege, kann ich bestimmt auch springen."

Aktuell gehe es ihr nicht so gut, auch sei sie nicht bei der Olympia-Einkleidung gewesen. "Wir haben alles ausprobiert, damit es ein bisschen besser wird mit dem Knie. Ich muss von Tag zu Tag schauen. Ich glaube, es geht schon etwas weiter, aber ein bisschen zu langsam." Solch eine Verletzung bekomme man üblicherweise nur mit mehr als einem Monat Ruhe weg, aber diese Zeit habe sie nicht. Lange Zeit habe sie aber ohnehin gar nichts machen können, nicht einmal Radfahren oder Krafttraining.

„Wenn ich springe, bin ich konkurrenzfähig"

"Ich muss schauen, dass ich mit Rumpftraining und Wassertherapie in Schwung bleibe, dass ich meine Muskeln nicht ganz verliere", verriet die Olympia-Zweite von 2014. "Ich schaue, dass ich mich diese Woche steigere. Ich muss jeden Tag nutzen. Wir probieren alles weiter aus. Es ist eine krasse Verletzung, aber sehr langwierig und schmerzhaft." Natürlich habe sie nun auch einen Rückstand von der Spritzigkeit, die Erwartungshaltung ändert sich. "Aber wenn ich springe, bin ich konkurrenzfähig."

Sollte es sich mit Iraschko-Stolz nicht ausgehen, wäre wohl Lisa Eder die Ersatz-Athletin. Für den Rest des Olympia-Teams mit Sara Marita Kramer, Eva Pinkelnig und Jacqueline Seifriedsberger geht es am Freitag und Samstag nach vier Wochen Pause auf der Großschanze in Willingen weiter. Dort wird auch der Männer-Weltcup fortgesetzt, wobei vom rot-weiß-roten Quintett nur Stefan Kraft und Daniel Huber dabei sein werden. Das übliche Trio lässt die Bewerbe am Samstag und Sonntag aus.

Manuel Fettner geht einen Tag auf die Schanze, sonst bleibt er daheim. "Das ist die sicherste Vorbereitung, um corona-frei nach China zu kommen", sagte der Tiroler im Online-Gespräch. Der 36-Jährige hat sich erst mit zuletzt stärkeren Leistungen ins ÖOC-Aufgebot für Zhangjiakou gesprungen. "Dass ich mich gegen die Freunde noch einmal durchsetzen musste, war mental brutal anstrengend und sicher der Hauptgrund warum ich jetzt für Willingen rausgehe", sagte Fettner.

Jan Hörl und Daniel Tschofenig gewöhnen sich hingegen am Mittwoch und Donnerstag in Eisenerz mit Sprüngen auf einer kleineren Schanze auf den Olympia-Auftakt. "Wir fangen in Peking auch auf der kleinen Schanze an", meinte Hörl. "Daher ist der Fokus, da zwei gute Einheiten zu machen und sich auf die Punkte zu konzentrieren." Tschofenig möchte das Wochenende nutzen, noch einmal abzuschalten. Für den Jungspund und die Kollegen geht der Flug am Mittwoch nächster Woche (2. Februar).

(APA)

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