Kampf um Hasakah

Die blutige Rückkehr des IS in Syrien

Abwehr der IS-Offensive. SDF-Kämpfer rücken in den Straßen der Stadt Hasakah vor.
Abwehr der IS-Offensive. SDF-Kämpfer rücken in den Straßen der Stadt Hasakah vor.APA/AFP
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Die Jihadisten nahmen nach dem Sturm auf ein Gefängnis Kinder als Geiseln, berichtet der Sprecher der SDF-Einheiten.

Ein US-Kampfhubschrauber zieht im Tiefflug seine Kreise und feuert mit seiner Bordkanone. Gepanzerte Humvee-Geländefahrzeuge rollen durch die Straßen. Dahinter rücken Kämpfer der sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vor. Soziale Medien und Nachrichtensender liefern immer wieder neue Bilder der heftigen Gefechte in der nordsyrischen Stadt Hasakah. Dort hat der sogenannte Islamische Staat (IS) den bisher gefährlichsten Großangriff seit der Zerschlagung seines „Kalifats“ 2019 gestartet. In tagelangen Kämpfen versuchen nun SDF und lokale Polizeieinheiten mit US-Unterstützung die Jihadisten zu vertreiben.
„Der IS missbraucht Zivilisten als menschliche Schutzschilde. Das erschwert das Vorrücken unserer Kräfte“, sagte am Dienstag SDF-Sprecher Aram Hanna im Telefongespräch mit der „Presse“. „Die IS-Leute haben Familien im Bezirk al-Zuhour als Geiseln genommen. Und im Gefängnis verschanzen sie sich hinter Kindern.“

Das Sina-Gefängnis in Hasakah steht im Brennpunkt der Gefechte. Es ist eine der größten Haftanstalten für IS-Kämpfer im Nordosten Syriens. Rund 4000 von ihnen wurden auf dem einstigen Campus der al-Furat-Universität festgehalten. Am Donnerstagabend griffen IS-Kommandos und Selbstmordattentäter das Gelände an. Im Inneren des Gefängnisses brach zeitgleich ein Aufstand los. Der Plan der Extremisten: Sie wollten ihre Gesinnungsgenossen befreien und Teile der Stadt Hasakah unter ihre Kontrolle bringen.

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