"Großstreiks"

Schüler demonstrieren gegen mündliche Matura-Pflicht

Die SPÖ-nahe Aktion kritischer SchülerInnen (AKS) hat zu "Großstreiks" aufgerufen. In Wien versammelten sich rund 300 Schüler.

Rund 300 Schülerinnen und Schüler haben am Mittwochvormittag am Wiener Stephansplatz gegen die Wiedereinführung der verpflichtenden mündlichen Matura demonstriert. Die SPÖ-nahe Aktion kritischer SchülerInnen (AKS) hat zu "Großstreiks" aufgerufen, neben Wien soll es auch Kundgebungen in einigen Landeshauptstädten geben. Die von der VP-nahen Schülerunion dominierte Bundesschülervertretung lehnt die Proteste ab, ist aber ebenfalls nur für eine freiwillige mündliche Reifeprüfung.

Wer in den vergangenen beiden Jahren nicht mündlich antreten wollte, bekam in dem betreffenden Fach die Note der Abschlussklasse ins Maturazeugnis. Begründet wurde dies mit den coronabedingt langen Phasen des Distance Learning in diesen Schuljahren. Für heuer gibt es zwar ebenfalls diverse Erleichterungen bei schriftlicher und mündlicher Prüfung - allerdings müssen beide Prüfungsteile wieder verpflichtend absolviert werden.

„Matura abschaffen jetzt"

Die AKS verlangt allerdings nicht nur eine freiwillige mündliche Matura: Falls Maturantinnen oder Maturanten das wollen, soll auch die schriftliche Prüfung entfallen können und im Maturazeugnis die Durchschnittsnoten der letzten beiden Schuljahre stehen. Auf Transparenten der Jugendlichen waren am Mittwoch Sprüche zu lesen wie "Deine Matura fickt meine Gesundheit", "Polaschek schau, wegen dir machen wir blau" oder "Oberstufe reicht - Matura abschaffen jetzt". Unterstützung bekam die AKS bei der Demo neben anderen linken Jugendorganisationen auch vom stellvertretenden SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried.

Begründet wurden die Forderungen nach einer freiwilligen mündlichen Matura von der Wiener AKS-Landesvorsitzenden Anna Blume unter anderem mit der steigenden Zahl an Depressionen bei Jugendlichen. Außerdem hätten die Schülerinnen und Schüler in den vergangene beiden Jahren aufgrund des Distance Learnings so viel Stoff verpasst, dass es kaum noch aufzuholen sei. Im Anschluss zogen die Demonstrantinnen und Demonstranten unter lauten "Polaschek muss weg"-Rufen zum Bildungsministerium am Minoritenplatz.

(APA)

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