In der Schweiz begeben sich besonders viele Menschen auf Sinnsuche
Jenseits

Erlösung, Sinn und Wiedergeburt: Der starke Hang der Schweizer zu Spiritualität

Die Alpenrepublik gilt als das Land der Esoteriker und der vielen Sekten. Hier ist die Impfskepsis auch besonders weit verbreitet.

Vielleicht erinnern sich manche noch an Uriella. An die Frau mit den schwarzen Locken, stets opulent und weiß gekleidet und gern gesehener Gast im Fernsehen und sonstigen Medien. Uriella, eigentlich Erika Bertschinger-Eicke, gründete 1980 die neureligiöse Bewegung Fiat Lux, offiziell ein Orden, in Wahrheit eine der seltsamsten Sekten der jüngeren Zeit. Ihre Anhänger kleideten sich in weiß, um sich vor den gefährlichen Strahlen Luzifers zu schützen.

Uriella behauptete, sie sei das Sprachrohr Jesu, könne seit einem Reitunfall in die Zukunft und in das Innere der Menschen sehen. Im früheren Leben sei sie Maria Magdalena gewesen. Und Nofretete. Sie könne Krankheiten heilen, sagte Uriella oftmals; mehreren kranken Frauen riet sie vom Arztbesuch ab, mit fatalen Folgen. Sex, Kaffee, Unterhaltung jeglicher Art war innerhalb von Fiat Lux verboten, gegessen wurde nur Rohkost. Zeitlebens hat Fiat Lux sicherlich mehr mediale Aufmerksamkeit generiert, als echten Einfluss und Größe. Als Uriella vor drei Jahren 90-jährig starb, hatte die Sekte nur mehr ein Dutzend Mitglieder. Sie sie „die größte Komikerin der Schweiz“ gewesen, schrieb die Aargauer Zeitung in ihrem Nachruf.

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