The Woman in the House Across the Street From the Girl in the Window
Krimi-Trend

Komm, wir suchen einen Mörder!

Detektiv sein? Kann doch jeder! Die Murder-Mystery-Begeisterung greift um sich: Längst hat sie Dinnerpartys erobert, jetzt wird sie selbst zum Thema in neuen Serien, in denen rätselfreudige Amateure einen Mordfall aufklären wollen.

Es war der Gärtner. Ach, wenn es nur so leicht wäre! Ziemlich verdächtig ist schließlich auch die Hoteldirektorin am anderen Ende des Tisches. Oder war es der schmierige Broadway-Produzent mit dem schief sitzenden Fake-Schnurrbart? Die elegante Filmdiva mit dem Pelzkragen von Willhaben, die ihrem aufgesetzten französischen Akzent nicht ganz treu bleibt, während sie sich noch ein Stück Lasagne genehmigt? Bist du der Mörder? Bin ich es vielleicht?

Eine geschlossene Gesellschaft, eine Leiche und ein Haufen Hauptverdächtige, die alle ein Motiv haben: Die klassische Whodunit-Konstellation, wie sie etwa von Agatha Christie geprägt wurde und in Film und Literatur inzwischen rarer geworden ist, erfreut sich bei Krimi-Dinners und Rollenpartys großer Beliebtheit. Da dürfen auch alte Archetypen und Plot-Klischees aufleben, wenn wir uns in Verkleidung werfen, um gemeinsam Hinweise zu kombinieren, Alibis abzuklopfen, einen Mörder zu entlarven. Social-Media-Aktionen, bei denen Nutzer mit forensischem Eifer zu echten Verbrechen ermitteln, und der anhaltende Rätselspiel-Trend tun ihr Übriges: Das Konzept Krimi ist partizipativ geworden.

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