Deutschland

Der Fall Max Otte und der Draht nach Österreich

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Die CDU schließt ein Mitglied aus, das sich von der AfD als Bundespräsident nominieren lässt.

Als Max Otte am Dienstag vor die Journalisten trat, musste er ahnen, dass es für ihn Probleme geben könnte. Hinter ihm prangte das Logo der Alternative für Deutschland (AfD), an seiner Seite standen die zwei führenden AfD-Funktionäre Alice Weidel und Tino Chrupalla. Sie verkündeten, dass sie den 57-jährigen Otte als Gegenkandidaten zu Frank-Walter Steinmeier (SPD) für die deutsche Bundespräsidentenwahl am 14. Februar aufstellen wollen.

Das Problem: Max Otte gehört gar nicht zu ihrer Partei, er war Mitglied der CDU. Die wiederum reagierte prompt und schloss den Provokateur wenig überraschend aus ihren Reihen aus. Mit seinem eindeutigen Auftritt setzte der als „Crashprophet“ bekannte Fondsmanager vorerst einen Schlusspunkt unter seine Beziehung zu den Konservativen.
Seit Jahren liebäugelt Otte mit der AfD, die zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus verortet wird.

Posten im AfD-Thinktank

Unter anderem war er von 2018 bis 2021 Vorsitzender des Kuratoriums der Desiderius-Erasmus-Stiftung, die sich als AfD-Thinktank etablieren will und um deutsche Steuergelder kämpft. In dieses wurde 2018 auch der FPÖ-nahe Wiener Historiker Lothar Höbelt für zwei Jahre berufen.

Mit seinem Auftritt für eine andere Partei und gegen die Parteilinie gab Otte der CDU-Führung nun Gelegenheit, ihn in einem Eilverfahren auszuschließen und sich gegenüber der AfD abzugrenzen. Bei der Wahl zum Bundespräsidenten gilt er als chancenlos. Die CDU-Spitze will den SPD-Kandidaten Steinmeier unterstützen. (zot)

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