Ukraine

Seit 2014 nah am Krieg: Aber warum geht´s der ukrainischen Wirtschaft so gut?

Die Ukraine ist zumindest wirtschaftlich erstaunlich gut aufgestellt.
Die Ukraine ist zumindest wirtschaftlich erstaunlich gut aufgestellt.
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Die ukrainische Wirtschaft hat sich umorientiert. Gewiss, die Kriegsgefahr verhindert einen höheren Flug. Aber ist sie einmal vorbei, sollte vor allem ein neuer Sektor, den man bisher nicht mit dem Land assoziiert hat, richtig durchstarten.

Rar sind sie geworden, die ukrainischen Gastarbeiter in Russland. Dabei waren sie beliebt wie kaum jemand. Und selbst fuhren sie gern hin – konnten sie doch im Boom bis 2013 dort nicht schlechter verdienen als in der EU, wo sie ohnehin kaum eine Arbeitsgenehmigung bekamen.

Seit 2013 jedoch ist alles anders. Das Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der EU, unterzeichnet im Jahr der Krim-Annexion 2014, hat alles auf den Kopf gestellt. Heute, wo sich die beiden Nachbarstaaten gefährlich am Rande eines Krieges befinden, tummeln sich die ukrainischen Gastarbeiter als Erntehelfer oder Bauarbeiter in Polen und weiter westwärts bis Portugal. Auf drei Millionen wird ihre Gesamtzahl geschätzt. Und – ausgehend von der vorläufigen Statistik der Nationalbank – mit etwa 15 Milliarden Dollar wird das Geld taxiert, das sie im vergangenen Jahr nach Hause transferierten. Die Rücküberweisungen (laut Weltbank-Statistik wohlgemerkt die zweitgrößten unter den EU-Nachbarländern hinter Ägypten) entsprechen damit einem Wert von über sieben Prozent des ukrainischen Bruttoinlandsprodukts, das laut Wirtschaftsministerium auf immerhin fast 200 Mrd. Dollar gestiegen ist. Und sie sind von ihrer Bedeutung her vergleichbar mit den Einnahmen aus dem Export von Getreide, dem wichtigsten Ausfuhrgut des Landes.

Der große Schwenk

Die ukrainische Wirtschaft hat sich geografisch umorientiert. Und die Gastarbeiter sind nur das anschaulichste und im wahrsten Sinne des Wortes lebendigste Beispiel dafür.

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