Der Amokläufer von Heidelberg kaufte Schrotflinte und Repetiergewehr in Wien – das österreichische Waffenrecht ist liberaler als das deutsche.
In eine Sporttasche gepackt legte Nikolai G. sie in den Kofferraum des Taxis: eine doppelläufige Schrotflinte, vermutlich eine Churchill 512 des türkischen Herstellers Akkar, und ein Unterhebelrepetiergewehr des US-Fabrikanten Marlin, Modell 1894. Dann ließ sich der Biologie-Student am Montag zur Universität Heidelberg chauffieren, wo er gegen Mittag einen Hörsaal betrat und begann, auf andere Biologie-Studenten zu schießen. Eine 23-Jährige wurde im Kopf getroffen und starb, drei Menschen wurden verletzt. Der 18-jährige G. ging nach draußen und richtete sich selbst.
Warum er das alles tat, ist noch immer unklar. Am Mittwochabend wurde der Stand der Ermittlungen berichtet: Es gäbe keine Hinweise, dass G. bestimmte Personen töten wollte. In einer Nachricht schrieb er, er wolle Menschen bestrafen. In der Vergangenheit sei G. ein Mitglied der rechtsextremen Partei „Der III. Weg“ gewesen, aber im Jahr 2019 wieder ausgetreten. Zudem stehe eine psychische Erkrankung im Raum. In deutschen Medien wurde daraufhin von einer Schizophrenie berichtet. G. sei außerdem als 14-Jähriger wegen Körperverletzung angezeigt worden.