Ermittlungen

Studien des Finanzministeriums: Kaum Erkenntnisse für viel Geld

AUT, Parlament, Konstituiernede Sitzung des Nationalrates
AUT, Parlament, Konstituiernede Sitzung des NationalratesMichael Gruber / EXPA / pictured
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Sabine B. erstellte für das Finanzministerium 14 Studien – um insgesamt 587.400 Euro. Die Papiere strotzen vor Skurrilitäten, Suggestivfragen und Grammatikfehlern. Die Opposition fordert die ÖVP auf, das Geld dafür zurückzuzahlen.

Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ein „hinterfotziger Pfau“? Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ein Wildschwein? Ex-SPÖ-Chef Christian Kern lässt an Hirsch und Pfau denken, und Reinhold Mitterlehner an einen Affen und eine Hyäne? Wäre die Politik eine Familie, dann wäre die ÖVP der (Groß-)Vater, die SPÖ die (Groß-)Mutter und die Neos ein „Hausfreund“? Was wie ein Witz klingt, sind Erkenntnisse einer Studie, die vom Finanzressort bei der Meinungsforscherin Sabine B. in Auftrag gegeben wurde. Das Finanzministerium veröffentlichte nun alle Studien von Sabine B., die bisher unter Verschluss gehalten wurden. Zwei Papiere sind allerdings gar nicht mehr auffindbar.

Die mit Abstand teuerste – und skurrilste – Studie von Sabine B. war auch die erste, die sie für das Finanzministerium erarbeitete: Ab September 2016 lieferte sie angebliche Erkenntnisse über „Wirtschafts- und Budgetpolitik“ ab. Im Kapitel „Detailbewertung österreichischer Parteien“ wurden Politiker mit Tieren oder verschiedenen Autos verglichen.B. versuchte sich in Küchenpsychologie und Familienaufstellungen. Sie stellte Suggestivfragen. Ein Beispiel: „Jedes Jahr pumpen wir mehr Mittel in den Arbeitsbereich. Trotzdem haben wir die höchste Arbeitslosigkeit seit den 1950er-Jahren. Wir bringen also immer mehr Steuergeld für immer schlechtere Leistung auf.“ Die Befragten sollten dann angeben, ob sie der Aussage zustimmen.

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