Parfumkolumne

Riechstoff: Eine üppige Dufthommage an Wien

Eine duftende Wienfantasie von Krigler.
Eine duftende Wienfantasie von Krigler.Krigler
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Schlagobers, Milch, Vanille, Zimt: Das und vieles anderes packt Ben Krigler in seinen Duft „Palais Monarchie“, der überaus vollmundig und etwas archaisierend den Charakter von Wien abbilden soll.

Sich mit Ben Krigler zu unterhalten, das ist eine kleine Herausforderung für das Gegenüber: Herr Krigler springt durch die Familien- ist gleich Firmengeschichte, mäandert zwischen Berlin, Moskau, New York und den Jahrhunderten, erzählt die Dynastie in namhaften Düften nach, erwähnt, ohne großspurig zu wirken, Berühmtheiten, die zu Fans der Marke wurden: Marlene Dietrich, Jackie O. – ja unlängst auch Daniel Brühl.

Und weil sich Ben Krigler fest vorgenommen hat, die Geschicke der Firma nicht aus der Hand zu geben und das Portfolio ständig zu erweitern, stehen olfaktorische Hommagen an alle Städte auf dem Plan, in denen er neue Boutiquen eröffnet. In Wien gibt es eine solche seit 2019, nämlich im Palais Hansen Kempinski, und schon 2018 begann Krigler seine Arbeit an „Palais Monarchie“.

Es ist ja immer wieder interessant zu sehen, worauf Ortsfremde ansprechen: Hier ist es die Patisserie- und Konfiserietradition der Stadt, eventuell ein wenig altertümlich angehaucht (das legt auch der Name des Duftes nahe). Noten von Schlagobers und Milch (Laktoseintolerante dürften nicht zur Zielgruppe zählen?) sollen sich Tonkabohne und Vanilleschote vermählen. Ebenfalls im Angebot: Jasmin Sambac, Zimt, Moschus, Sandelholz. Wien ist für Krigler also die leichtest anmutende Metropole nicht, das mag freilich zutreffen.

Zur Erfrischung können Verdauende ja bei Filz am Graben vorbeischauen. Doderers liebstes Lavendelwasser könnte beim Durchatmen helfen.

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