Kolumne

Nicht negativ formulieren

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 426. Warum die Multigrafie das Leben besser beschreibt.

Kinder können mit dem Wort „nicht“ nicht viel anfangen. Oder genauer gesagt: nichts. Negationen stehen auch bei Erwachsenen oft nicht hoch im Kurs. Oder anders gesagt: Positive Formulierungen werden eher geschätzt.

Das ist wahrscheinlich der Grund, warum aktuell gern darauf verzichtet wird, von nicht linearen Lebensläufen zu sprechen. Der nicht lineare mit seinen Brüchen, Pausen, Jobwechseln und beruflichen Richtungsänderungen ist zwar mitunter sogar höher geschätzt als der lineare. Doch das „nicht“ stört.

Also spricht man neuerdings von – Achtung, Sprechblase – Multigrafien, um die verschiedenen Lebens-, Ausbildungs-, Arbeits-, Auszeit- und Umorientierungsphasen zu dokumentieren.

Eine Biografie für ein vielfältiges Leben allein reicht da offenbar nicht mehr aus.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.

("Die Presse" Ausgabe von 9. Oktober 2021 September 2021)

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