Interview

Frank Castorf: "Das ,richtige Theater' wäre doch stinklangweilig"

Frank Castorf
Frank CastorfMag. Sebastian Reich / Verlagsgr
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Der Berliner Regisseur inszeniert am Landestheater Niederösterreich eine Uraufführung: „Schwarzes Meer“ von Irina Kastrinidis. Ein Gespräch über Massenmord, Pathos und Lachen, Tiere, das Sammeln und die zweite Lunge.

Die Presse: Für gewöhnlich sieht man Ihre Inszenierungen in großen Städten wie Paris, Berlin, Hamburg, München, Zürich oder Wien. Warum gibt es unter Ihrer Regie an diesem Samstag die Uraufführung von „Schwarzes Meer“ am Landestheater Niederösterreich in Sankt Pölten?

Frank Castorf: Die Arbeitslosigkeit? Ich habe in den letzten eineinhalb Jahren erstmals wieder arbeiten können, habe drei Opern- und sieben Schauspielinszenierungen gemacht, in von Ihnen genannten Städten. Es ist schön, nicht nur da zu sein, wo man vermeintlich meint, wichtig zu sein. Meine ersten Erfahrungen im Zweikampf mit der DDR habe ich in Anklam (in Vorpommern, Anm.) gemacht. Wir waren jung und haben uns im Theater selbst gefunden, so wie man sich im Dreißigjährigen Krieg unter einem Fähnlein sammelte, um für den wahren Glauben zu kämpfen.

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