Der Testanbieter kämpft weiterhin mit technischen Problemen, Wien ist davon nicht betroffen. In den restlichen Bundesländern können erst ab 7. Februar wie ursprünglich vereinbart zwei PCR-Tests durchgeführt werden.
Auch nächste Woche wird an den Schulen außerhalb Wiens nur ein PCR-Test durchgeführt. Das hat der neue Testanbieter in einer Aussendung mitgeteilt - erst in der Woche darauf sollen dann wie vertraglich eigentlich vereinbart zwei PCR-Tests stattfinden. In der laufenden Woche wurden rund 2700 und damit doppelt so viele positive Tests registriert wie in der Vorwoche, mittlerweile sind 2700 Klassen und fünf Schulen im Distance Learning.
Die ARGE für molekulare Diagnostik, die nach einer Neuausschreibung nach den Weihnachtsferien die Abwicklung der Tests in acht Bundesländern (außer Wien) übernommen hat, hatte von Beginn an mit technischen Problemen zu kämpfen. Zunächst funktionierte die Auswertung nicht bzw. nur mangelhaft, mittlerweile läuft die Variante mit nur einem Test aber normal.
"Ab 7. Februar ist der Vollbetrieb mit zwei Testabläufen gesichert", teilte die ARGE nun mit. Dann stehen in Wien und Niederösterreich die Semesterferien am Programm, es fallen daher auch weniger Tests an. Das Bildungsministerium hält aufgrund der Vertragsverletzung sämtliche Ansprüche betreffend Pönalzahlungen, Schadenersatz etc. aufrecht. Die Schülerinnen und Schüler bekommen bis dahin am Wochenende einen Antigentest mit, um bereits Sonntagnachmittag oder -abend vor der Rückkehr in die Schule zu testen. Am Montag finden an den Schulen weiter Antigentests statt.
Klassen im Fernunterricht
In der Steiermark wurden laut Bildungsministerium 603 positive PCR-Tests registriert, in Oberösterreich 568, in Niederösterreich 441, in Tirol 337, in Salzburg 247, in Kärnten 234, in Vorarlberg 201 und im Burgenland 72. Zahlen aus Wien, wo es einen anderen Testanbieter gibt, liegen noch nicht vor.
Die Zahl der Klassen im Distance Learning ändert sich ständig, da immer wieder Klassen aufgrund von gehäuften Infektionen in den Fernunterricht geschickt werden und andere wieder zurückkommen. Gegenüber gestern sind wieder 100 Klassen mehr im Fernunterricht, dafür sind vier Schulen weniger geschlossen.
Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt.
Diskussion um Maskenpflicht
Unterdessen werden von verschiedenen Seiten Änderungen bei den Schulmaßnahmen gefordert. Einzelne Lehrer- und Schülervertreter plädieren für eine Schließung der Schulen. Umgekehrt wollen Landeshauptleute wie Hermann Schützenhöfer und Günther Platter (beide ÖVP) Lockerungen etwa bei der Maskenpflicht. Schützenhöfer will sie im Unterricht aufheben, Platter generell eine Diskussion über Maskentragen und Distance Learning.
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) verwies am Freitag darauf, dass das Maskentragen eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen sei. Abschaffen werde man die Maskenpflicht nach Rücksprache mit Experten, sobald es die Infektionslage zulasse.
Die SPÖ verlangt von der Regierung, die Verantwortung für das Versagen bei den PCR-Tests in den Bundesländern zu übernehmen. "Wir steuern durch das Corona-Missmanagement und fehlende PCR-Tests an den Schulen auf eine Durchseuchung der Kinder und Jugendlichen", so Gesundheitssprecher Philip Kucher in einer Aussendung.
(APA)