Maximilian Hardegg (r., im Bild mit seinem Sohn Alexius) bewirtschaftet im Weinviertel 2200 Hektar Fläche. Sein Gut ist der drittgrößte Agrarbetrieb Österreichs.
Landwirtschaft

Aufstand der Großbauern gegen Österreichs neue Agrarpolitik

Ab 2023 wird für viele Bauern vieles anders. Kleine sollen mehr, große viel weniger Geld bekommen. Österreich setzt auf einen EU-Alleingang.

Zugegeben, es sind nicht gerade Betriebe, bei denen Kürzungen auf großes Mitleid in der Bevölkerung stoßen dürften. Vielleicht haben sich ÖVP und Grüne deshalb darauf verständigt, bei den größten österreichischen Agrarbetrieben den Rotstift anzusetzen. Künftig soll keine Landwirtschaft mehr als 100.000 Euro Direktzahlungen im Jahr erhalten. Das sieht der Plan zur Umsetzung der EU-Agrarpolitik vor, der nach Brüssel zur Begutachtung geschickt wurde. Unter Österreichs Großbauern werden Schreckensszenarien an die Wand gemalt: „Wenn das so bleibt, muss ich meinen Betrieb zusperren“, sagt Maximilian Hardegg, dessen Betrieb in Niederösterreich mit 2200 Hektar Fläche und 40 Mitarbeitern der drittgrößte des Landes ist. Betroffen sind 43 Betriebe in Österreich, denen teilweise Kürzungen im sechsstelligen Bereich ins Haus stehen. Diese Betriebe würden „zerschlagen“, klagt Hardegg.

Einst wurden die EU-Fördermittel vor allem nach der bewirtschafteten Fläche verteilt. Mit der Zeit wurden die Förderungen zunehmend an Umweltauflagen gekoppelt, künftig noch einmal mehr. In der neuen EU-Agrarpolitik ab 2023 sind für konventionelle landwirtschaftliche Produktion weniger und für biologische und klimaschonende Bewirtschaftung mehr Subventionen vorgesehen. Jährlich fließen rund 1,6 Mrd. Euro an gut 100.000 Betriebe in Österreich. Davon sind rund 700 Millionen Euro Direktzahlungen, die nach der Fläche bemessen werden. Der Rest ist an Auflagen wie Arten- und Klimaschutz oder Biolandbau gekoppelt.

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