Bilanz

1,5 Mrd. Gewinn für UniCredit

Auch der Österreich-Ableger, die Bank Austria, erwirtschaftete 2021 einen Gewinn von 109 Mio. Euro.

Wien. Nach einem Milliardenverlust im ersten Coronajahr hat die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Obwohl der Bank ein teurer Stellenabbau im vierten Quartal einen Verlust einbrachte, reichte es für einen Jahresgewinn von gut 1,5 Mrd. Euro, teilte das Institut am Freitag mit. Im Jahr davor hatte die Bank noch einen Verlust von 2,8 Mrd. Euro verbucht. Bereinigt um Sondereffekte wie Kosten für den Stellenabbau lag der Gewinn bei 3,9Mrd. Euro – nach 1,3 Mrd. Euro im Jahr davor. Positiv schlugen sich vor allem die rückläufigen Risikokosten nieder. Die Bank legte mit 1,6 Mrd. Euro nur rund ein Drittel so viel Geld für faule Kredite und Garantien zurück wie im Vorjahr. Die Erträge beliefen sich auf 18 Mrd. Euro, angepeilt hatte UniCredit 16 Mrd. Euro.

Im vierten Quartal belief sich das Minus auf 1,44 Mrd. Euro. Die Erträge stiegen jedoch um knapp fünf Prozent. Zuwächse bei Zins- und Provisionsüberschuss konnten einen Rückgang im Handelsgeschäft ausgleichen.

Für das Österreich-Geschäft, die Bank Austria, ergab sich ein ähnliches Bild wie für die Gruppe. Im vierten Quartal schlug ein (unbereinigter) Verlust von 230 Mio. Euro zu Buche, nach minus 57 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Im Gesamtjahr verbuchte die Bank Austria dagegen einen deutlichen Gewinnanstieg von 18 Mio. im Jahr 2020 auf 109 Mio. Euro.

Konzernstruktur umgebaut

Die UniCredit hat im Sommer ihre Konzernstruktur umgebaut. Seitdem zählt Österreich nicht mehr zur Sparte Westeuropa, sondern gemeinsam mit Slowenien, Slowakei, Ungarn und Tschechien zum Bereich Zentraleuropa. Für den gesamten Raum Zentraleuropa stand im vierten Quartal 2021 ein Verlust von 176 Mio. Euro unter dem Strich, im Gesamtjahr 2021 blieb dagegen ein Plus von 486 Mio. Euro übrig.

An die Aktionäre will die UniCredit heuer 3,75 Milliarden Euro zurückgeben – 1,17 Mrd. davon als Dividende und 2,58 Mrd. über ein Aktienrückkaufprogramm. Insgesamt will das Institut in den kommenden Jahren mindestens 16 Mrd. Euro in Dividenden und Aktienrückkäufe stecken. Der Aktienkurs der UniCredit reagierte am Freitag gelassen auf die Ergebnisse der Bank. Nach anfänglichen Kursgewinnen ging es mit dem allgemeinen Abschwung auf dem Aktienmarkt auch für die UniCredit-Aktie abwärts. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2022)

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