Mein Samstag

Einmal noch Krehaartionen

Bei Friseuren sind die Firmennamen oft ungewöhnlich krehaartiv.
Bei Friseuren sind die Firmennamen oft ungewöhnlich krehaartiv.(c) PantherMedia / Daniel Bolloff
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Jetzt ist schon wieder was passiert, weshalb ich auch lang hin und hair (musste sein, tut mir leid) überlegt habe, ob ich mich an dieser Stelle noch einmal den Krehaartionen (das auch) aus der Friseurbranche widmen soll. Aber einmal geht's noch, finde ich.

Falls Sie vorige Woche nicht so gut aufgepasst haben: Da ging es hier um die statistische Auffälligkeit der Friseurbranche, die überdurchschnittlich oft mit kreativen Firmennamen daherkommt. Dazu haben mir unglaublich viele Leserinnen und Leser (danke!) weitere Namen für meine Sammlung geschickt, die sich jetzt von „Haarwaii“ bis „Haarnuntum“ (selbiger befindet sich, es ist nur logisch, in Carnuntum) erstreckt – und über alle „vier Haareszeiten“. Es muss „Chicsaal“ sein. Ob es den „Free Sir“ wirklich gibt, wisse sie nicht, schreibt eine Leserin, aber er wäre, findet sie, ein guter Name für einen Salon für Männer mit Glatze (absolut!). Fast schon „H-avantgarde“, oder? (den gibt es): Ein Leser hat mir nicht nur den Namen seines Friseurs geschickt („Verlockung“), sondern auch ein bisschen darüber geklagt, dass es in seiner Branche – der Fahrzeugbereifung – mit kreativen Wortschöpfungen nicht allzu weit her sei. Er selbst hat mit seinem Firmennamen „Reifenflüsterer“ aber ordentlich vorgelegt, finden Sie nicht auch?

Bemerkenswerte Wortspiele gibt es aber auch bei vielen Produkten. Etwa den Bodenwischer „Wringo Star“, der, so stand im Prospekt, eine „Putzrevolution“ darstellt. Ob man seinen Namen als Ex-Beatle leicht abgeändert im Bereich der Bodenreinigung wiederfinden möchte, ist natürlich eine andere Frage. Andere Produkte haben wiederum Namen, die auf den ersten (und auch, wie ich finde, den zweiten) Blick keinen Sinn ergeben. Sicher, beim Wäscheständer „Pegasus“ kann man diese ausklappbaren Teile links und rechts sehr großzügig als Flügel eines nun, Pegasus, interpretieren. Aber wieso ein Polster „Kansas“ heißt und was den Nussmix „Outdoor“ so speziell außentauglich macht (gibt es auch einen „Indoor“-Mix?) – diese Antworten muss ich Ihnen leider schuldig bleiben. Das war's jetzt einmal vorerst mit Wortspielen. Hairlich.

E-Mails an:mirjam.marits@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2022)

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