Landestheater Niederösterreich

Castorf in St. Pölten: Eine seltsame Familienaufstellung

(c) Alexi Pelekanos
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Der berühmte Theatermacher Frank Castorf inszenierte die Uraufführung von „Schwarzes Meer“. Der Text von Irina Kastrinidis ist durchwachsen, Julia Kreusch monologisiert furios.

Sogar der Kasperl tritt auf, am Ende, nach fast zweieinhalb Stunden assoziativen Schauspiels. Er wirkt als starker Kontrast in einem an Gegensätzen ohnehin reichen Stück, mit mörderischen wie privaten Aspekten. Julia Kreusch streift sich diese grausam-lustige Handpuppe über und fragt mit ihr das Publikum im Landestheater Niederösterreich, ob denn alle da seien. Der lang anhaltende, starke, von Jubel begleitete Applaus bei der Premiere von „Schwarzes Meer“ am Samstag ließ vermuten, dass alle nun zumindest hellwach waren.

Eine Uraufführung unter der Regie des berühmten Theatermachers Frank Castorf aus Berlin. Das Debüt seiner früheren Lebensgefährtin, der bekannten Schauspielerin Irina Kastrinidis, als Dramatikerin in Sankt Pölten. Dazu noch der jugendliche Sohn Castorfs und der Autorin, Mikis Kastrinidis, sowie eine echte Ziege auf der Bühne. Und schließlich, als Lokalgröße, Regieassistent Sebastian Schimböck als Gehilfe – das ist schon was! Dennoch lässt einen diese Familienaufstellung auch ziemlich ratlos zurück. Was wollten uns die Dramatikerin und ihr Regisseur mit diesem Werk eigentlich sagen? Das Rätsel bleibt ein Enigma.

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