Höchstgericht

Nachbarn dürfen sechs Stunden am Tag Klavier spielen

Clemens Fabry
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Musizieren in ungewöhnlicher Dauer ist erlaubt, wenn der Dauerschallpegel nicht stark steigt.

Wien. „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“ In kaum einer anderen Situation bewahrheitet sich Wilhelm Buschs Aphorismus so eindringlich wie unter Wohnungsnachbarn. Aus diesem Grund kam es in einem Haus in Wien-Landstraße zu einem Streit in den höchsten Etagen: Ein Bewohner fühlte sich durch das ständige Klavierspiel einer Frau und ihrer Tochter im ausgebauten Dachgeschoß über ihm gestört.

Die Frage war: Was ist dem in der unteren Wohnung Lebenden an, wie es im nüchternen Juristendeutsch heißt, Geräuschimmissionen zumutbar, wenn oben Musik gemacht wird? Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat für die Pianistinnen jetzt mehr Stunden täglich am Klavier gutgeheißen denn je.

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