Mit Federn, Haut und Haar

Covid und das Umdenken in der Wirtschaft Richtung Nachhaltigkeit

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Zum Jahreswechsel betonten 31 Prozent von 86 CEOs Innovation und Forschung, 38 % die Nachhaltigkeit, immerhin 21 Prozent das Klima. Dass wir aber die Artenvielfalt brauchen, um das Klima zu retten, scheint noch nicht angekommen zu sein.

Auch heuer erschienen in der „Presse“ am 31. 12. die „Kommentare zum Jahreswechsel“ von 86 heimischen Wirtschaftstreibenden, in unterschiedlichsten Branchen tätigen Chief Executive Officers (CEOs). Wie schon im Vorjahr unterzog ich ihre Texte einer einfachen Inhaltsanalyse, um daraus Trends, Stimmungen und Einstellungen in der heimischen Wirtschaft zu destillieren. Wie wirkt sich etwa die Pandemie aus? Fördert das Virus Sicherheitsdenken oder beflügelt es Zukunftsorientierung? Beides scheint der Fall zu sein. In den meisten Beiträgen boten die CEOs einen informativen Einblick in die Ziele und Sorgen ihrer Unternehmen, bloß 7 % der Beiträge fielen eher unter „warme Luft“ oder Fachgeschwurbel. Generell waren Optimismus und Freude zu spüren, gut durch die Krise gekommen zu sein – natürlich aus eigener Tüchtigkeit; nur 4 % erwähnten die staatlichen Förderungen.Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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Offenbar thematisiert man die Stützung durch die Steuerzahler nicht allzu gern. Wenig überraschend bezogen sich 48 % direkt auf die Pandemie, bei vielen anderen stand sie ungenannt im Hintergrund. Die Zukunftsorientierung wurde von 57 % betont, aber immerhin 37 % stellten die Sicherheit ins Zentrum. Sicherheit in einer Zeit des Wandels zu geben ist nun mal die Kernaufgabe der Versicherer, der Rechtsanwälte und auch der Finanzdienstleister.

Zur Beziehung zwischen Wirtschaft und ökologischer Wende ergibt sich ein heterogenes Bild: Zwar betonten 31 % explizit Innovation und Forschung, mit 38 % auch mehr als vergangenes Jahr die Nachhaltigkeit, und immerhin 21 % das Klima. „Wachstum“ dagegen – der in Verruf gekommene alte Fetisch der Wirtschaft – kam bloß in 7 % der Beiträge vor. Wie es scheint, katalysierte und beschleunigte Covid diese auffällige Umorientierung und stärkte zudem den Fokus auf das Miteinander (betont von 19 %). Der Begriff „Ökologie“ kam allerdings kaum vor, die Biodiversität gar nicht.

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