Olympia 2022

Die Winterspiele der "Risiko-Conny"

Ski Weltcup Garmisch-Partenkirchen - Abfahrt
Ski Weltcup Garmisch-Partenkirchen - AbfahrtAPA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Cornelia Hütter will um Medaillen mitfahren, sie holte sich mit dem Sieg in Garmisch enormes Selbstvertrauen. Die Rennstrecken in Yanqing sind Neuland für alle.

"Risiko-Conny" ist zurück in der Elite des alpinen Ski-Weltcups. Rechtzeitig vor den Winterspielen in Peking hat Cornelia Hütter am Wochenende in Garmisch-Partenkirchen den Weg zurück aufs Podest gefunden. Zwar fehlten bei den Speed-Rennen in Bayern einige Topläuferinnen. Doch das schmälerte den Ex-aequo-Sieg der Steirerin mit Federica Brignone im Super-G sowie Platz drei in der Abfahrt keineswegs. Mit dem ersten Saisonerfolg in der Tasche fliegen die ÖSV-Frauen nach China.

Bei der Olympia-Generalprobe gelang es der 29-jährigen Hütter nach entbehrungsreichen Jahren, das Beste aus der "alten Risiko-Conny" und der "neuen Technik-Conny" herauszuholen, wie sie selbst meinte. Mit der Mischung könnte es auch in Peking zu einer starken Platzierung in den Speed-Disziplinen reichen. "Die Form für Olympia stimmt, das Skifahren ist gut. Aber es weiß keiner, was uns dort erwartet, vom Schnee her, von der Piste. Jeder fängt mit null an", erklärte die Steirerin.

Entscheidend sei in China zum einen das richtige Setup und zum anderen, dass man sich aufs Wesentliche konzentriere, meinte Hütter. "Man darf sich nicht von den Nebengeräuschen irre machen lassen, sondern voller Fokus aufs Skifahren und Vollgas Rennen fahren."

Selbstbewusstsein für Olympia getankt hat in Garmisch nicht nur Hütter. Auch die Super-G-Dritte Tamara Tippler unterstrich mit ihrem zweiten Stockerlplatz binnen einer Woche, dass man mit ihr rechnen darf: "Ich weiß jetzt, dass ich aufs Podest fahren kann. So ist es leichter, rüberzufliegen. Wenn alles passt, kann es hinhauen." Mirjam Puchner bilanzierte ebenfalls positiv. "Ich habe im Super-G zuletzt immer ein wenig gekämpft, aber ich habe gewusst, dass ich es absolut drauf habe. Mit einem vierten Platz kann man zufrieden die Reise antreten und auch mit viel Selbstvertrauen."

Von den weiteren Athletinnen, die nach Peking fliegen, zeigte Ariane Rädler in Garmisch mit den Plätzen sieben (Abfahrt) und elf (Super-G) sehr solide Fahrten. Christine Scheyer war nach Rang zehn in der Abfahrt speziell mit ihrem Super-G (Rang 24) unzufrieden. Für Ramona Siebenhofer (Abfahrts-17.) war der kurzfristig eingeschobene Ausflug nach Bayern hingegen keine Reise wert, sie bekannte: "Es ist kein gutes Gefühl jetzt, so wegzufahren."

Das Visier ist nun auch bei den ÖSV-Speed-Frauen voll auf die Winterspiele gerichtet. "Wir wollen natürlich um Medaillen mitkämpfen. Wir fliegen nicht dorthin, um 20. zu werden. Das interessiert überhaupt niemanden", gab Hütter als Devise aus, allerdings nicht ohne zu warnen: "Aber natürlich, schön am Boden bleiben und einen kühlen Kopf bewahren." Das sollte bei erwarteten zweistelligen Minustemperaturen im Skigebiet von Yanqing gelingen. Auch Puchner ist optimistisch: "Wir waren heuer mannschaftlich eigentlich immer sehr stark. Das ist ein Zeichen, dass wir gut arbeiten."

Für die nicht für Olympia nominierten Elisabeth Reisinger und Nadine Fest gab es zumindest Teilerfolge: Während Reisinger am Samstag als Abfahrtssechste ihre bestes Weltcupresultat erzielte, schaffte dies Fest am Sonntag als Fünfte im Super-G.

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