Rechtsstreit

Entlassung korrekt: Sidlo blitzt mit Klage gegen Casinos ab

Peter Sidlo, FPÖ
Peter Sidlo, FPÖAPA/ROLAND SCHLAGER
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Der frühere Finanzvorstand der Casinos Austria AG hat aufgrund seiner Abberufung das Handelsgericht angerufen. Er hatte rund 2,5 Millionen Euro eingeklagt.

Der kurzzeitige Finanzvorstand Peter Sidlo ist mit seiner Klage gegen die Casinos Austria abgeblitzt. Wie die Richterin am Handelsgericht Wien entschied, war die Entlassung zurecht erfolgt. Im Urteil wird dies mit Sidlos "mangelnder Offenheit gegenüber dem Aufsichtsrat" begründet, wie ein Gerichtssprecher am Montag der APA bestätigte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Zuerst hatten "Kurier" und "Standard" darüber berichtet. Sidlo forderte Gehalt und Boni in Millionenhöhe.

Stattdessen muss er den Casinos Austria deren Anwaltskosten von rund 52.000 Euro bezahlen. Das Urteil wurde am Montag zugestellt. Sidlo hat nun vier Wochen Zeit, Berufung einzulegen. In zweiter Instanz zuständig ist das Oberlandesgericht (OLG) Wien.

Der FPÖ-Mann Sidlo war im Dezember 2019 vom Casinos-Aufsichtsrat vorzeitig abberufen worden, obwohl er erst im Mai des selben Jahres als Kandidat der Novomatic in den Vorstand gekommen war. In der Zivilklage vor dem Handelsgericht forderte Sidlo die Auszahlung seines Vorstandsvertrages über die gesamte Laufzeit von drei Jahren. Bis Vertragsende wären ihm noch für zwei Jahre und vier Monate Fixgehalt und Bonuszahlungen zugestanden. Unterm Strich forderte Sidlo rund 2,5 Millionen Euro.

Sidlos Bestellung zum Casinos-Finanzvorstand hatte 2019 weitreichende Korruptionsermittlungen bis in die höchsten Kreise der Republik ausgelöst. Bei Hausdurchsuchungen beschlagnahmte Handys und darauf befindliche Chatnachrichten haben in der Folge weitere Verfahren ins Rollen gebracht, darunter auch jenes um frisierte Umfragen für Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Die Inhalte der Chats beschäftigen die österreichische Innenpolitik seither auch abseits der strafrechtlichen Ermittlungen.

(APA)

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