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Warum Orbán die Nähe des Kreml sucht

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Der ungarische Premier Viktor Orbán war einst ein passionierter Kritiker Russlands. Jetzt halten ihn manche für Putins fünfte Kolonne. Heute reist Orbán wieder in den Kreml. Es geht in dieser Beziehung um Geld, Gas – und noch viel mehr.

Budapest. Am heutigen Dienstag empfängt Wladimir Putin einen Europäer, der zu den häufigeren Gästen im Kreml zählt. Zum bereits elften Mal seit 2010 treffen einander der russische Präsident und der ungarische Premier. Viktor Orbáns Besuch war kurz vor Silvester verkündet worden, er sollte nachträglich das Jahr 2021 krönen, das der ungarische Außenminister Péter Szijjartó als das erfolgreichste in der bilateralen Geschichte bezeichnete – ganz ungeachtet der Eskalation im Ost-West-Konflikt.

Offiziell werden Putin und Orbán heute über vier Themen reden: den Zeitplan für den verzögerten Ausbau des ungarischen AKW Paks, die Möglichkeit einer Verlängerung des Gasliefervertrags zwischen den beiden Ländern, die Produktion des Sputnik-V-Vakzins in Ungarn und ein gemeinsames Weltraumforschungsprojekt. Aber inoffiziell wird natürlich der Truppenaufmarsch Russlands an der Grenze zur Ukraine eine zentrale Rolle spielen.

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