Analyse

Die Türkei als Vermittler im Ukraine-Konflikt

Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, mit seinem ukrainischen Amtskollegen Volodymyr Zelensky
Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, mit seinem ukrainischen Amtskollegen Volodymyr Zelensky REUTERS/Gleb Garanic
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Präsident Erdoğan besucht Kiew und will seine Gesprächskanäle nach Russland nutzen, um den schwelenden Konflikt zu entschärfen. Denn für Ankara steht auch viel auf dem Spiel.

Drei Jahrzehnte bilaterale Beziehungen: Wenn am heutigen Donnerstag der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Kiew landet, sollte es vordergründig um die Vertiefung der (ohnehin schon prosperierenden) wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder gehen. Doch der russisch-ukrainische Konflikt überschattet den ursprünglichen Rahmen der Visite und gibt ihm eine neue Wendung.

Die Türkei will sich als Vermittler im schwelenden Konflikt positionieren. Denn: Sollte die Lage eskalieren, wird sich Ankara auf eine Seite stellen müssen, und das ist die Seite der Nato. So gesehen hat der Ukraine-Konflikt die Erdoğan-Regierung wieder näher an das Bündnis herangeführt. Die Beziehungen standen längere Zeit an der Kippe, denn die Türkei hat entgegen der Nato-Linie Kampfjets aus Moskau erworben.

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