Mit der Aufhebung von Warenkontrollen zur britischen Insel riskieren die Protestanten eine Wiederkehr der „Troubles“ mit den Katholiken. Die Einheitsregierung steht vor dem Zerfall.
Nachdem Großbritannien in Gesprächen mit Brüssel über Monate keine Lösung zu Warenkontrollen zwischen der britischen Insel und Nordirland erreicht hat, eskaliert nun der Streit. Nordirlands Landwirtschaftsminister Edwin Poots von der protestantischen Democratic Union Party (DUP) ordnete im Alleingang an, alle Kontrollen von Waren von der britischen Insel zu stoppen. Die Entscheidung, die einem Bruch des zwischen der EU und London vereinbarten Nordirlandprotokolls gleichkommt, sei, so hieß es aus Belfast, mit der britischen Regierung abgesprochen. Ein Regierungssprecher in London dementierte dies nicht, kündigte aber an, dass die Kontrollen vorerst fortgesetzt würden.