Interview

Entlastung für Unternehmerinnen

(c) Inge Prader
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WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz spricht über die aktuelle Situation der Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen in Österreich.


Österreichs Wirtschaft wächst kräftig – und wird immer weiblicher. Martha Schultz, WKÖ-Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FiW), über die Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen in Österreich.

Mit der österreichischen Wirtschaft geht es laut Prognosen wieder klar bergauf: Was bedeutet das für Österreichs Unternehmerinnen?
Martha Schultz: Die Flut hebt alle Schiffe. Dieses starke Wachstum nützt allen in der Wirtschaft. Die Zukunft wird wieder sicherer und berechenbarer – wobei wir natürlich heute nicht sagen können, wie sich Virus und Weltgeschehen künftig entwickeln. Es gibt zahlreiche Betriebe, die noch immer stark unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Diese brauchen endlich wieder eine starke Wachstumsperspektive, die so lang wie möglich anhalten sollte.

Wie kann man diese Wachstumsphase verlängern?
Wir Unternehmerinnen brauchen vor allem eines für Wachstum: nachhaltige Entlastung bei Steuern und Bürokratie. Die ökosoziale Steuerreform der Bundesregierung bringt dazu ganz entscheidende Maßnahmen: die weitere Senkung der Einkommensteuer, die höhere Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter, die Erhöhung des Gewinnfreibetrags oder die Absetzbarkeit des Arbeitsplatzes im Wohnungsverband. Dafür haben wir uns als Frau in der Wirtschaft auch sehr eingesetzt. Auch bei der Bürokratie brauchen wir starke Entlastung – und hier setzen wir sehr auf die Digitalisierung. Wenn man als Unternehmerin dank des once-only-Prinzips Informationspflichten nur einmal und nicht zigmal erfüllen muss, spart das viel Zeit und Geld.

Der Unternehmerinnen-Award präsentiert besondere Leistungen von Unternehmerinnen. Welchen Impact versprechen Sie sich davon?
Dass sich noch mehr Frauen mit der Selbstständigkeit befassen und ein eigenes Unternehmen gründen. Wir sind da schon sehr gut unterwegs – mit rund 130.000 Einzelunternehmerinnen in Österreich. Fast 40 Prozent der Unternehmen sind in Frauenhand. Das tut der Wirtschaft und den Frauen gut. Wichtig ist, dass wir mit dem Award die Leistungen der Unternehmerinnen in den unterschiedlichen Bereichen sichtbar machen – von der Start-up-Unternehmerin über die Innovateurin bis zur sozialen Unternehmerin. Die Welt der Unternehmerinnen in Österreich ist vielfältig und erfolgreich.

Wie wird „Frau in der Wirtschaft“ als Interessenvertretung dieser Vielfalt gerecht?
Wir sind in ganz Österreich ein starkes Netzwerk für den Know-how-Transfer und den persönlichen Austausch. Als Plattform für Unternehmerinnen bringen wir Selbstständige aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen. Das sorgt auch für eine starke Vernetzung und eine gute Kooperationskultur zwischen Unternehmerinnen. Was uns im Rahmen von „Frau in der Wirtschaft“ eint, ist, dass wir Dinge anpacken und umsetzen. Genau das ist jetzt für ganz Österreich wichtiger denn je.

Auf den Punkt

(c) Florian Wieser
(c) Roman Huditsch Fotografie

Information

Eine Medienkooperation von „Die Presse“ mit Frau in der Wirtschaft (FiW) und finanzieller Unterstützung von DORDA Rechtsanwälte GmbH und Wiener Städtische Versicherung.

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