Inflation und Fachkräftemangel haben einen gemeinsamen Nenner: Weil die eigentlichen Ursachen aus politischer Rücksichtnahme nicht genannt werden, ist deren Bekämpfung wenig effizient. Das kommt uns teuer zu stehen.
Neben der Pandemie plagen die Österreicher derzeit vor allem zwei große Probleme: Den Privathaushalten frisst die Inflation in immer flotterem Tempo die Kaufkraft weg, die Unternehmen klagen über einen immer drückenderen Arbeitskräfte-, vor allem aber Fachkräftemangel.
Die beiden Phänomene haben mehr miteinander zu tun, als man glauben möchte. Bei beiden wird mit vorgeschobenen Argumenten krampfhaft versucht, die – politisch unangenehmen – eigentlichen Ursachen zuzudecken. Und bei beiden verhindert dieses Kopf-in-den-Sand-Stecken effiziente Lösungsansätze. Fangen wir mit der Teuerung an:
Die Inflationsrate ist, wie wir am Mittwoch erfahren haben, in Österreich (wie auch in der gesamten Eurozone) auf beeindruckende 5,1 Prozent hochgesprungen. Was freilich nur die halbe Wahrheit ist: Der sogenannte Miniwarenkorb, der die Ausgaben für das tägliche Leben (etwa Nahrungsmittel, Haushaltsartikel und Treibstoffe) abbildet, lag schon im November und Dezember im Zehn-Prozent-Bereich. Der Durchschnittsösterreicher ist also schon seit mehreren Monaten mit sehr spürbaren Kaufkraftverlusten konfrontiert.