„Germany's next Topmodel“ geht in die 17. Runde. Um das Modelbusiness zu reformieren, sollen Frauen in ihrer Vielfalt abgebildet werden. Dafür bräuchte es aber mehr.
Hätte man jedes Mal, wenn das Wort „Diversität“ aus Heidi Klums Mund kam, ein Stamperl getrunken, hätte man maximal die erste halbe Stunde von „Germany's Next Topmodel“ auf ProSieben in bewussten Zustand mitverfolgen können. Ja, Heidi Klum setzt in der 17. Staffel der Castingshow wieder einmal (aber eben noch mehr) auf Diversität - und wird auch nicht müde, das zu erwähnen.
Nun ist es natürlich toll, dass Frauen jeglichen Alters, jeglicher Körper- und Konfektionsgröße Bildschirmzeit bekommen. Davon gibt es auch im Jahr 2022 noch zu wenig. Versetzt man sich in sein 13-jähriges Ich, das an einem Donnerstagabend vor dem Fernseher saß, kann man die Erleichterung, die die Gegenwart von mehr als nur einem Körpertyp mit sich bringt, durchaus ein bisschen spüren. Inwiefern es allerdings 2022 als „divers“ gelten darf, je zwei Frauen von insgesamt 31 hinsichtlich von Alter (die älteste Kandidatin ist 68), Größe und Konfektion abseits der Modelnorm zu casten, bleibt fragwürdig. Letzten Endes hat man den Eindruck, Klum hätte den Begriff missverstanden.