Die Menschen in der Bronzezeit bestatteten ihre Toten abhängig vom Geschlecht. Eine neue Methode hilft, es rund 4000 Jahre später bei Kindern zu bestimmen. Und zeigt, dass es Spielraum in der Geschlechtsidentität gab.
„Buben und Männer legte man auf die linke Körperseite mit dem Kopf nach Norden, Mädchen und Frauen auf die rechte Körperseite mit dem Kopf nach Süden ins Grab. Beide Geschlechter schauten nach Osten, also Richtung Sonnenaufgang, und wurden einzeln in Hockerlage bestattet.“ So beschreibt Katharina Rebay-Salisbury vom Österreichischen Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften die charakteristische Position der Funde von Franzhausen I im niederösterreichischen Traisental – es ist Teil des größten frühbronzezeitlichen Gräberfeldes in Mitteleuropa.