US-Präsident, Papst und Großimam rufen gemeinsam zu Solidarität auf

Archivbild aus dem Vatikan vom 30. Jänner.
Archivbild aus dem Vatikan vom 30. Jänner.imago images/ZUMA Wire
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Papst Franziskus erklärt anlässlich des „Welttags der Geschwisterlichkeit": "Entweder sind wir Brüder und Schwestern oder alles bricht zusammen."

Es ist eine ungewöhnliche Dreifaltigkeit, die sich in den Dienst des Zusammenhalts gestellt hat: US-Präsident Joe Biden, Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyeb haben gemeinsam zu mehr Anstrengungen für Dialog, Frieden und Nachhaltigkeit aufgerufen. Angesichts von Pandemie, Klimakrise oder steigender Gewalt sei die "globale Zusammenarbeit von Menschen aller Hintergründe, Kulturen, Glaubensrichtungen und Überzeugungen" notwendig, hieß es laut Kathpress am Freitag in einer Erklärung Bidens zum "Welttag der Geschwisterlichkeit aller Menschen".

Erforderlich sei, "dass wir in einem offenen Dialog miteinander sprechen, um Toleranz, Integration und Verständnis zu fördern", betonte der US-Präsident und bekennende Katholik. Der Papst wiederum erinnerte in einer Videobotschaft an das von ihm und dem Kairoer Großimam al-Tayyeb im Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnete "Dokument zur Brüderlichkeit aller Menschen". Dieses war Ausgangspunkt für den von den Vereinten Nationen im Vorjahr ausgerufenen Welttag.

„Keine Melodramatik, sondern die Wahrheit"

"Wir leben alle unter demselben Himmel", zitierte Franziskus in einer Videobotschaft das Motto des heurigen Welttags. "Im Namen Gottes müssen wir, die wir seine Geschöpfe sind, anerkennen, dass wir Brüder und Schwestern sind." Drei Mal wiederholt der Papst in dem Video seine Warnung: "Entweder sind wir Brüder und Schwestern oder alles bricht zusammen." Dies sei "keine Melodramatik, sondern die Wahrheit". Daher sei "heute ein guter Tag, um uns die Hand zu reichen, um unsere Einheit in der Vielfalt zu feiern - Einheit, nicht Einheitlichkeit".

Der Großimam beschwor in einer eigenen Botschaft, "die Vorzeichen von Angst und Panik" über der Welt mögen "betäubte Gewissen, arrogante Seelen" sowie "Menschen mit privaten Absichten" aufrütteln, "damit sie sich mit aufrichtigen Führern und Weisen solidarisieren, um die Menschheit aus den aufeinanderfolgenden Krisen zu befreien, die sich in allen Ecken des Globus auftürmen".

Arme, Waisen und Vertriebene der Welt, so al-Tayyeb, litten "sowohl unter dem harten Leben als auch unter den harten Herzen der Reichen, die über Reichtum, Macht und Einfluss verfügen". Sie seien "Opfer des modernen Materialismus mit seinen Begleiterscheinungen wie übermäßigem Egoismus", Begierden und Wünschen sowie der "Vergötterung des Menschen und seiner individualistischen Neigungen".

>> Die Website der UNO zum „International Day of Human Fraternity"

(APA)

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