Nicht zum Baden, sondern wegen dem Wandern und der Botanik kommt man nach Madeira.
Immergrün

Lorbeeren gibt's auf Madeira für vieles

Nicht zum Baden, sondern zum Wandern und Staunen kommen viele auf das atlantische Eiland. Manchmal ist es auch die Heldenverehrung, die Urlauber nach Madeira zieht.

Ein finsterer, feuchter Tunnel, nicht mehr als zwei Meter breit. Am Ende ein Lichtpunkt, weit weg. Bis dahin viel Schlamm auf einem schmalen Pfad neben dem Wasserkanal. Zehn Minuten und länger dauert das geduckte Durchtasten, eine Hand an der moosigen Tunnelmauer, in der anderen eine Taschenlampe: Vor dem nächsten Tunnel geht es durch einen Steinschlagverhau unter einem kleinen Wasserfall, der auch in Trockenzeiten nie versiegt: Rechts die tropfende Felswand, links ein dünnes Drahtgeländer vor dem Abgrund, wo tief unten im dampfenden Dschungelgrün ein Badebecken locken würde, könnte man ohne Abseilen dazu kommen: Wandern auf Madeira muss nicht unbedingt ein Spaziergang sein.

Steile Hänge und viel Wasser: Canyoning (hier beim Ribeiro Frio) ist immer ein Thema.
Steile Hänge und viel Wasser: Canyoning (hier beim Ribeiro Frio) ist immer ein Thema.Madeira Promotion Bureau

Aber es kann, wie viele wissen. Levadas, die künstlichen Wasserläufe, prägen hier seit Jahrhunderten die Landschaft der kleinen Insel: Architektonische Pionierleistungen, früher ausgeführt von maurischen Sklaven, heute von professionellen Hochbaufirmen. Sie führen Quellwasser aus den niederschlagsreichen Bergen und Hochebenen im Norden auf die Felder und Plantagen für Zuckerrohr und Bananen, trieben früher Wassermühlen an und dienen heute teilweise auch der Stromerzeugung durch Wasserkraft. Ein Großteil der Levadas verläuft mit sehr geringem Gefälle. Dabei werden enorme Strecken überwunden, Berghänge entlang, durch Tunnels, über Brücken: Das Wasserwegenetz auf Madeira ist rund 2000 Kilometer lang. Viele der schmalen Wirtschaftswege daneben sind heute zu populären Wanderrouten geworden, zumindest bis zum nächsten unbeleuchteten Tunnel.

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