Rund 60 Prozent der symptomatisch Infizierten haben keinen vollen Schutz.
Wien. 63 Prozent der positiven Fälle würden Ungeimpfte betreffen – „wenn ich in das Spital schaue, sind dort faktisch nur ungeimpfte Personen“, sagte Wiens Gesundheitsstadtrat, Peter Hacker (SPÖ), am Freitag im Ö1-„Morgenjournal“.
Dass zumeist nicht oder nicht vollständig geimpfte Menschen schwer erkranken und auf Intensivstationen landen, ist unbestritten und wurde wiederholt belegt. Überrascht hat aber viele die Aussage, wonach Ungeimpfte auch bei den Infektionen die Mehrheit ausmachen würden, denn bekanntlich können sich auch vollständig Immunisierte, die mittlerweile immerhin knapp 70 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, mit der Variante Omikron anstecken.
Tatsächlich ergeben die Auswertungen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages), dass in den vergangenen Wochen (seit Kalenderwoche 50, 2021) im Schnitt etwa 60 Prozent der symptomatisch Infizierten nicht oder nicht ausreichend geimpft sind, wie auch das Gesundheitsministerium auf Nachfrage bestätigt.
Dass bei positiven Tests nur jene Personen mit (auch sehr milden) Symptomen angegeben werden, ist üblich. So gilt beispielsweise eine Infektion bei Geimpften, die keinerlei Beschwerden haben, nicht als Impfdurchbruch. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2022)