Leitartikel

Ist der Tourismus wirklich so wichtig, wie er sich vorkommt?

Clemens Fabry
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Österreich ist ein Industrieland. Doch es wird so getan, als ob es uns ohne Tourismus nicht gäbe. Es gäbe uns dennoch, aber vielen ginge es nicht so gut.

Die ganze Zeit haben sie neidvoll Richtung Westen geschaut, haben gesehen, wie die Kollegen die Politik vor sich hertreiben und pünktlich vor den Semesterferien eine Lockerung der Corona-Regeln durchdrücken. Am Donnerstag haben sich nun auch in Wien 50 prominente Gastronomen zusammengeschlossen. Vereinigte Gastro Wien nennen sie sich. Ein Gehabe, wie vom Tiroler Seilbahnenchef in der Wirtschaftskammer, Franz Hörl, legen die Wiener nicht an den Tag. Sie formulierten einen Bittbrief an den Bürgermeister – keine Kriegserklärung.

Leicht könnte dieser Tage der Eindruck entstehen, dass sich wieder einmal alles um den Tourismus dreht. Kaum eine andere Branche wurde derart massiv mit Staatshilfen unterstützt. Von einem Umsatzersatz wie in der Gastronomie konnten andere nur träumen. Vom anfänglichen Mitleid mit den Hoteliers und den Wirten im Lockdown ist nicht mehr viel zu spüren. Kritik wird laut. Nimmt sich die eine Branche mehr heraus als ihr tatsächlich zusteht? Der Thinktank Momentum spricht von „Überförderung“.

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