Winterspiele 2022 in Peking

Fettners Silber: "Alter schützt vor Leistung nicht"

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Cheftrainer Andreas Widhölzl ist glücklich, diese Medaille „beflügelt die anderen auch“. ÖSV-Direktor Mario Stecher lobt Manuel Fettner.

Der "alte Mann" hat abgeliefert. Die Silbermedaille für Manuel Fettner im Skisprung-Olympia-Bewerb von der Normalschanze soll nun das ganze Männer-Team befreiter aufspringen lassen. "Es beflügelt die andern auch. Die wissen, dass sie das auch drauf haben", sagte Cheftrainer Andreas Widhölzl vor der kurzen Jubelfeier für den 36-jährigen Fettner am Sonntagabend. Nach dem Mixed-Team schon am Montag gibt es mit dem Großschanzen- und Teambewerb weitere Chancen auf Edelmetall.

"Nachdem wir 2018 keine Medaille gemacht haben, tut das dem ganzen österreichischen Skispringen gut", meinte Stefan Kraft, der an den Tagen zuvor einen ähnlich starken Eindruck wie Fettner hinterlassen hatte. "Die Spiele sind noch lang, sie haben erst angefangen."

Kraft wartet weiter auf seine erste olympische Medaille, für Fettner sind die Spiele bereits perfekt. Vor seiner möglicherweise letzten Saison habe Fettner "noch mehr investiert als vielleicht die letzten Jahre", meinte Widhölzl. "Er hat sehr professionell über den Sommer gearbeitet, das zahlt sich aus."

Zwischenzeitlich war der Tiroler schon aus dem Weltcup-Team rausgefallen. "Abschreiben darf man nie jemanden", meinte nun Widhölzl. "Der 'Fetti' hat sich nicht umsonst so viele Jahre im Weltcup gehalten. Das setzt voraus, dass man schon Voraussetzungen hat, dass man ein guter Athlet ist."

"Alter schützt vor Leistung nicht - wenn man nur ehrgeizig genug ist, selbst an sich glaubt, hundertprozentig alles für den Erfolg tut. Das hat er gemacht", meinte Mario Stecher, der Sportdirektor Nordisch im ÖSV. Sein reifes Skisprung-Alter mache die Angelegenheit aber "auch nicht leichter", verwies Fettner, der vor Olympia eine Weltcupstation aus Regenerationsgründen ausgelassen hatte. Aber in seinem Alter könne er sich "noch mehr drüber freuen als wenn mir das schon mit 20 Jahren passiert wäre."

Dass am Tag X auch alles passt, sei manchmal auch vom Zufall abhängig, so Widhölzl. "Es hängt von der Tagesform ab und dem Wind." Beides stimmte bei Fettner an jenem 6. Februar 2022 in Zhangjiakou. "Für ihn ist es eine super Geschichte. Mich freut es von Herzen für ihn. Und mich freut es für das ganze Team, weil man sieht das nicht, was wir das ganze Jahr von April weg bis jetzt reinbuttern."

Ob Fettner, der 4. Jänner 2001 in Innsbruck sein erstes Weltcup-Springen bestritt, jetzt noch eine weitere Saison anhängt? "Das ist ihm überlassen", sagte Widhölzl. "Von uns aus darf er gerne weitermachen."

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