Geldpolitik

Kommt noch heuer eine Zinserhöhung in Europa?

Pressekonferenz der EZB Europaeische Zentralbank Aktuell, 03.02.2022, Frankfurt, Christine Lagarde Praesidentin der Eur
Pressekonferenz der EZB Europaeische Zentralbank Aktuell, 03.02.2022, Frankfurt, Christine Lagarde Praesidentin der Eurimago images/Political-Moments
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Die EZB könnte noch im vierten Quartal die Zinsen anheben, meint Ratsmitglied Klaas Knot.

Das niederländische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Klaas Knot, rechnet angesichts der hohen Inflation mit einer ersten Zinsanhebung in der Pandemie noch in diesem Jahr. Eine Anhebung könnte die Notenbank im vierten Quartal dieses Jahres vornehmen, sagte Knot am Wochenende im niederländischen Fernsehen. Eine zweite Zinsstraffung könnte dann im Frühjahr 2023 erfolgen.

„Inflation kommt von außen“

Wie zuletzt auch andere hochrangige Notenbanker stellte Knot Unterschiede zwischen der Eurozone und anderen großen Wirtschaftsräumen heraus. So befinde sich der Euroraum nicht in der gleichen Situation wie die USA, wo die Inflation vorrangig auf innere Gründe zurückgehe. Im Währungsraum komme der Großteil der Inflation dagegen aus dem Ausland, wogegen die EZB nicht viel tun könne. Der niederländische Notenbankchef gilt als Vertreter einer straffen Linie und Kritiker der sehr lockeren EZB-Ausrichtung.
Vergangene Woche hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde erste Hinweise auf eine straffere Geldpolitik gegeben. Hintergrund ist die hohe Inflation von zuletzt 5,1 Prozent im Euroraum, während die EZB mittelfristig nur zwei Prozent anstrebt. Lagarde blieb in ihren Äußerungen aber vage und ging nicht auf Details einer möglichen Kursänderung ein. An den Finanzmärkten werden für heuer Zinsanhebungen und das Ende des allgemeinen Wertpapierkaufprogramms APP für möglich gehalten.

(APA/DPA-AFX)

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