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Zwölf Oscar-Nominierungen für "Power of the Dog" - und keine für Österreich

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film power of the dogKIRSTY GRIFFIN/NETFLIX
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Das österreichische Drama "Große Freiheit“ schaffte es nicht ins Rennen um den Auslandsoscar. Auf die meisten Preise darf Jane Campions Netflix-Western "Power of the Dog“ hoffen. Gewinnt die Neuseeländerin auch in der Regie-Kategorie, wäre das eine späte Revanche an Steven Spielberg.

Der Wettbewerb zwischen den Streamingdiensten und der traditionellen Kinobranche wird alljährlich auch bei den Oscars ausgetragen – und heuer sieht es nicht schlecht aus für Netflix & Co.: Mit zwölf Nominierungen führt Jane Campions Netflix-Western "The Power of the Dog" jedenfalls das Favoritenfeld der kommenden Verleihung an.

Gewinnt er in der Hauptkategorie „Bester Film“, dann wäre das der erste Sieg für einen Streamingdienst. Durchsetzen müsste er sich am 27. März gegen Denis Villeneuves Science-Fiction-Epos „Dune“ (insgesamt zehn Nominierungen), Steven Spielbergs neue „West Side Story“ und Kenneth Branaghs schwarz-weiße Kindheitserinnerung „Belfast“ (beide je sieben Chancen). Ebenfalls in der Hauptkategorie nominiert sind Paul Thomas Andersons „Licorice Pizza“, Guillermo del Toros „Nightmare Alley“, „King Richard“ (über den Vater der Tennis-Schwestern Williams), das Gehörlosendrama „Coda“ (auf dem Apple-Streamingdienst), die Netflix-Weltuntergangssatire „Don't Look Up“ und Ryusuke Hamaguchis „Drive My Car“.

film drive my car
film drive my car

Letzterer ist für Japan auch beim Auslandsoscar nominiert und hat wohl beste Chancen. Österreichs Kandidat, Sebastian Meises Drama "GroßeFreiheit", war auf der Shortlist für den „Best International Feature Film“, schaffte es aber nicht in die Auswahl der fünf Nominierten. Stattdessen sind Filme aus Italien (Sorrentinos „The Hand of God“ - wieder ein Netflix-Film), Dänemark („Flee“), Bhutan („Lunana: A Yak in the Classroom“) und Norwegen („The Worst Person in the World“) im Rennen.

Wieder Campion vs. Spielberg

„Power of the Dog“ könnte der Neuseeländerin Campion auch ihren ersten Regie-Oscar bringen: 1994 war sie für „Das Piano“ bereits nominiert, wurde aber von Steven Spielberg (für „Schindlers Liste“) ausgestochen. Heuer wäre eine Revanche möglich, neben Spielberg hoffen aber auch Anderson, Branagh und Hamaguchi auf eine Regie-Trophäe. Gewinnt Campion, dann wäre das erst der dritte Regie-Oscar für eine Frau.

Doch auch in den Schauspielkategorien ist ihr Western gut im Rennen. Alle der vier zentralen Darsteller sind nominiert: Benedict Cumberbatch in der Hauptdarsteller-Kategorie, Kirsten Dunst, ihr Partner Jesse Plemons und Kodi Smit-McPhee in der Nebendarsteller-Kategorie.

Film/ Spencer
Film/ SpencerKomplizenFilm / DCM

Die Hauptdarsteller-Kategorien werden von alten und mehrheitlich weißen Bekannten der Schauspielkunst dominiert: Bei den Frauen etwa Nicole Kidman („Being the Ricardos“), Olivia Colman („The Lost Daughter“) und Penélope Cruz („Parallel Mothers“) neben Jessica Chastain („The Eyes of Tammy Faye“) und Kristen Stewart, die für ihre Darstellung der Lady Diana in „Spencer“ ihre erste Nominierung einheimste. Bei den Männern konkurriert Benedict Cumberbatch mit Andrew Garfield („Tick, Tick . . . Boom!“), Will Smith („King Richard“), Denzel Washington („The Tragedy of Macbeth“) und Javier Bardem („Being the Ricardos“).

Popstar-Duell

Zwei Popstars treten mit Filmsongs gegeneinander an: Beyoncés „Be Alive“ (aus „King Richard“) gegen Billie Eilishs Bond-Hymne „No Time To Die“. Im Rennen ist in dieser Kategorie auch ein Song von Musicalkomponist Lin-Manuel Miranda aus „Encanto": Nicht der Chart-Hit „We don't talk about Bruno“, sondern die liebliche Gitarrenballade „Dos Oruguitas“. Mit einem Sieg wäre Miranda jedenfalls der sogenannte EGOT-Status sicher: Nur wenige Personen dürfen sich rühmen, alle vier der großen amerikanischen Entertainment-Awards (Emmy, Grammy, Oscar und Tony) ihr Eigen zu nennen.

Erfahren werden wir's am 27. März: Dann werden die Oscars bei der 94. feierlichen Gala im Dolby Theatre in Hollywood verliehen.

Die wichtigsten Oscar-Nominierungen im Überblick

Bester Film

Beste Regie

  • Kenneth Branagh, "Belfast"
  • Ryusuke Hamaguchi, "Drive My Car"
  • Paul Thomas Anderson, "Licorice Pizza"
  • Jane Campion, "The Power of the Dog"
  • Steven Spielberg, "West Side Story"

Bester Hauptdarsteller

Beste Hauptdarstellerin

Bester Nebendarsteller

  • Ciarán Hinds, "Belfast"
  • Troy Kotsur, "CODA"
  • Jesse Plemons, "The Power of the Dog"
  • JK Simmons, "Being the Ricardos"
  • Kodi Smit-McPhee, "The Power of the Dog"

Beste Nebendarstellerin

  • Jessie Buckley, "The Lost Daughter"
  • Ariana DeBose, "West Side Story"
  • Judi Dench, "Belfast"
  • Kirsten Dunst, "The Power of the Dog"
  • Aunjanue Ellis, "King Richard"

Bester Animationsfilm

Auslands-Oscar (Best International Feature Film)

  • "Drive My Car“, Japan
  • "Flee“, Dänemark
  • "Die Hand Gottes“, Italien
  • "Lunana: A Yak in the Classroom“, Bhutan
  • "The Worst Person in the World“, Norwegen

(kanu/APA)

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