Endabrechnung

Was beim Milliardenprojekt "Spital Nord" schief gelaufen ist

Clemens Fabry
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Das Wiener Projekt KH Nord ist nun offiziell abgeschlossen. Massive politische Einflussnahme, Inkompetenz und Überforderung sorgten für deutliche Mehrkosten und Bauverzögerungen.

„Ein kleines AKH für den Norden von Wien.“ Diese „Presse“-Schlagzeile stammt vom 19. Februar 2005. Damals wurde das Spital Nord erstmals präsentiert – es sollte die medizinische Unterversorgung der stark wachsenden Bezirke im Norden von Wien beseitigen. Die erste Stufe des Projekts mit 450 Betten sollte 2011 eröffnen. Die zweite Stufe drei Jahre später in Betrieb gehen, insgesamt sollte das KH Nord dann über rund 850 Betten verfügen. Es folgten aber Pleiten, Pech und Pannen.

Ein unrühmliches Kapitel ist zu Ende

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat das unrühmliche Kapitel offiziell geschlossen und am Montag die Endabrechnung für das KH Nord, das in Klinik Floridsdorf umbenannt wurde, vorgelegt. Das 2019 in Betrieb gegangene Spital kostete 1,262 Milliarden Euro. Damit wurde es um 25 Prozent teurer als gedacht. Es hätte allerdings deutlich schlimmer kommen können. Denn der Griff der Politik in den operativen Bereich beim Bau des Milliarden-Projektes löste verheerende Probleme aus. Nicht zuletzt zeigte der Untersuchungsausschuss zum Krankenhaus Nord deutlich auf, dass es eine massive politische Einflussnahme gab, die das Projekt in Schieflage brachte.

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