Eine De-Luxe-Edition, fashionabel aufgemacht wie ein Table-Book,präsentiert die Aufnahmegeschichte unseres Meisterorchesters in allen Facetten auf CD.
Das Aufnahme-Erbe der Wiener Philharmoniker ist kaum überschaubar. Favoritenalben mit Lieblingsaufnahmen muss sich der Freund des Orchesters natürlich nach wie vor selbst zusammenstellen, diese Arbeit kann ihm niemand abnehmen. Doch darf der eben erschienene erste Band der neuen „De-Luxe-Edition“ ein Glücksfall genannt werden. Denn „Presse“-Musikkritiker Walter Dobner, der die Wiener Musikszene seit Jahrzehnten beobachtet, hat aus dem Fundus der Labels Deutsche Grammophon und Decca eine Auswahl getroffen und sie auf 20 CDs zu einem aufschlussreichen Hörabenteuer gemixt. Hier klingt die jüngere Geschichte des Orchesters in einem breiten Repertoire von der Wiener Klassik bis zur zeitgenössischen Musik.
Innerhalb der Werkreihe kommt es wie in einer guten Komposition zu allerlei dramaturgisch brisanten Konfrontationen. Erstaunlich, welches Überraschungspotenzial in einer solchen Box schlummert, die edel aufgemacht wurde wie ein kunsthistorisches Table-Book. Dieses kann man durchblättern und sich den Inhalt, wenn man möchte, der Reihe nach erobern.