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Mieten, Kaufen, Wohnen

Vier Wände für ein Halleluja

Wohnen beschäftigt uns alle: von der Suche nach dem Eigenheim über das Ausprobieren von Einrichtungstrends bis hin zu steigenden Mietpreisen. Wie individualistisch, aber auch prekär Wohnen sein kann, zeigt dieses Dossier. (Eine Kooperation mit der FH Wien WKW)

Ein Zuhause ist weit mehr als ein Haus oder eine Wohnung. Wohnen ist weit mehr als sesshaft sein. Das Dach über dem Kopf bietet Schutz, Rückzug, Privatsphäre. Nicht umsonst ist Wohnen ein Menschenrecht. Und doch sind es nicht nur wir selbst, die bestimmen, was die eigenen vier Wände sind, sondern auch die persönliche Gesundheit, die Herkunft und sogar der Beziehungsstatus spielen eine Rolle.

Wie aber lässt es sich in und um Wien derzeit überhaupt wohnen? Wer nur begrenzte Wohnfläche zur Verfügung hat, achtet auf jeden Zentimeter Platz. Tiny Houses bieten mittlerweile auch hierzulande die Möglichkeit für gelebten Minimalismus. Andere hingegen wünschen sich ein ausladendes Eigenheim und strömen vom Urbanen in den durchwachsenen Speckgürtel. Die zunehmende Zersiedelung und der Flächenraub zahlen jedoch nicht auf das Nachhaltigkeitskonto ein. Trotzdem bleibt das Haus mit Garten ungeschlagener Wunschtraum der Österreicherinnen und Österreicher, wenn es um die Lebensplanung geht.

Umgekehrt schafft es das Dorfidyll digital in die Stadtwohnung mit dem Wohntrend Cottagecore. Diese Wohnästhetik voller Naturnähe und Nostalgie findet momentan in den sozialen Medien großen Anklang. Allerdings: Marie-Antoinette wurde schon vor über 200 Jahren ganz ohne Internet Pionierin dieses Trends.

Im Hier und Jetzt können sich viele keine Gedanken über Ästhetik machen – ihnen fehlt dazu der entsprechende Wohnraum. Allen voran Menschen, die in Rollstühlen oder mit Blindenstock unterwegs sind, müssen vielfach Kompromisse eingehen. Aber auch frisch zugewanderte Personen sind mit (nicht nur bürokratischen) Hürden konfrontiert, Alleinerziehende mit nahezu unleistbarem Wohnraum.

Und das, obwohl immer mehr Wohnraum geschaffen wird – vor allem Wien gerät in den Fokus von Investoren. Anstatt das Wohnen dadurch leistbar zu halten, wird die Situation jedoch zusehends angespannter, sogar im Altbau. Digitale Nomaden kümmert das alles nicht. Sie wohnen nirgends und überall und tragen dabei den Vorwurf im Gepäck, nur zu urlauben, anstatt zu arbeiten.

Fest steht: Zuhause ist es am schönsten. Wo immer es ist und wie auch immer es aussieht. Wie vielfältig das sein kann, zeigt dieses Dossier.

Das Dossier ist im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Journalismus und Medienmanagement der FH Wien der WKW (Träger: Wirtschaftskammer Wien und der Fonds der Wiener Kaufmannschaft) entstanden. Dabei haben folgende Studierende mitgearbeitet: Naila Lina Baldwin, Anna Clara Brandstätter, Sandra Grossmann, Hermann Benedikt Hackl, Markus Hagspiel, Christof Kopf, Lea Moser, Magdalena Eva Mösenlechner und Danny Stornig.


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