Dianas Weg

Prinz Harry legt nahe, sich auf HIV testen zu lassen

Prinz Harry mit Gareth Thomas bei der Nationalen HIV-Testwoche 2019.
Prinz Harry mit Gareth Thomas bei der Nationalen HIV-Testwoche 2019.(c) Getty Images (WPA Pool)
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Mit seinen Äußerungen zu HIV wolle Prinz Harry wolle die „unvollendete“ Arbeit seiner Mutter Diana fortsetzen und der Stigmatisierung des Virus ein Ende setzen.

Prinz Harry hat die Menschen im Rahmen der Nationalen HIV-Testwoche dazu aufgefordert, „ihren Status zu kennen“ und „sich auf HIV testen zu lassen“. Damit wolle der Herzog von Sussex, wie er selbst sagte, die „unvollendete“ Arbeit seiner Mutter Prinzessin Diana fortsetzen und sich gegen die Stigmatisierung des Virus einsetzen.

Dass der Prinz jetzt wieder einmal das Wort ergreift, hat vermutlich auch mit den aktuellen Zahlen des Virus zu tun. Erstmals seit zehn Jahren ist die Zahl der neuen HIV-Diagnosen in England bei Heterosexuellen höher als bei homo- und bisexuellen Menschen.

Im Podcast „Tackle HIV“ sprach er mit der walisischen Rugby-Legende Gareth Thomas, der selbst mit dem Virus lebt, darüber, wie die Normalisierung von Tests zur Eindämmung des Virus beitragen könnte. Ziel sei es, bis 2030 keine neuen HIV-Fälle mehr im Vereinigten Königreich zu haben.

Weniger Tests seit der Pandemie

In den letzten Jahren, seit der Pandemie also, ist die Zahl der heterosexuellen Menschen, die sich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen, um ein Drittel gesunken. Bei homosexuellen und bisexuellen Männern dagegen ging die Zahl nur um sieben Prozent zurück.

Die Kluft hängt der Wohltätigkeitsorganisation für sexuelle Gesundheit, der „Terrence Higgins Trust“, zufolge, an der Überzeugung heterosexueller Menschen, dass für sie kein Ansteckungsrisiko besteht.

Dianas Weg

Im Podcast sagte Prinz Harry, er fühle sich verpflichtet, das Ziel seiner Mutter Prinzessin Diana, der Stigmatisierung der Krankheit ein Ende zu setzen, weiterzuverfolgen und weiter: „Wenn man die Menschen kennenlernt und das Leid auf der ganzen Welt sieht, kann ich dem nicht den Rücken kehren.“ 

Seine verstorbene Mutter, die 1997 bei einem Autounfall ums Leben kam, veränderte die Sichtweise auf HIV und Aids weltweit, indem sie das Bewusstsein für die Krankheit schärfte und etwa Hospize unterstützte. Als sich Prinz Harry im Jahr 2016 an der Seite von Sängerin Rihanna - die übrigens erst kürzlich ihre Schwangerschaft bekannt hab - öffentlich einem HIV-Test unterzog, kam es zu einem 500-prozentigen Anstieg der Testanfragen auf der Website des Terrence Higgins Trust.

Kein Grund zur Angst

Thomas gab 2019 bekannt, dass er HIV-positiv ist. Im Podcast erzählte er von seiner täglichen medizinischen Routine: „Ich nehme meine HIV-Medikamente, eine Tablette, und dann beginnt mein Tag“ und weiter: „Es wäre nicht beängstigend, wenn man verstehen würde, was ein Leben mit HIV im Jahr 2022 bedeutet.“ 

Zehn Jahre zuvor hatte er sich als erster offen homosexueller Rugbyspieler geoutet. Er verstehe, dass es beängstigend sein kann, in eine Klinik für sexuelle Gesundheit zu gehen. Mittlerweile aber gäbe es viel mehr Möglichkeiten sich testen zu lassen, etwa im eigenen Zuhauses oder in Drop-in-Kliniken. „Je eher man herausfindet, ob man positiv ist, desto eher kann man mit der Behandlung beginnen. Wenn man es zu spät erfährt, kann das unersetzliche, irreparable Folgen haben“, sagte Thomas. Dass Tests hier eine bedeutende Rolle einnehmen und es wichtig ist den eigenen Status zu kennen, dabei sind sich Thomas und Prinz Harry einig.

>> Zum Podcast „Tackle HIV“ 

(red)

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