Soziales

Sie heizen nur, wenn Pullover und Wärmeflasche nicht reichen

Undifferenzierte klimapolitische Maßnahmen führen dazu, dass Teile der Bevölkerung besonders stark belastet werden, fürchten Experten von Joanneum Research. Sie orten eine „versteckte Energiearmut“ und schlagen etwa eine Rückfinanzierung von Sanierungs- durch Heizkosten vor.

Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger und die Erhöhung der Energieeffizienz sind die Kernmaßnahmen, wenn es darum geht, Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu machen. Ob sich das, was der Umwelt nützt, auch mit der unmittelbaren Lebenssituation der Menschen verträgt, ist eine Frage, der Experten von Joanneum Research in Graz nachgegangen sind. Im Projekt „Balance“ nahmen sie die Zusammenhänge zwischen den Dekarbonisierungsbestrebungen und der sozialen Situation der Österreicherinnen und Österreicher unter die Lupe.
Ihr Fazit: Wenn es nicht gelingt, das Erreichen der Klimaziele durch klimapolitische Strategien sozial gerecht zu gestalten, werden Teile der Bevölkerung unverhältnismäßig stark getroffen. Zu den Verlierern werden dabei vor allem jene zählen, denen es ohnedies bereits nicht allzu gut geht: Einkommensschwache, ältere und kranke Menschen, Personen mit Migrationshintergrund oder niedrigem Bildungsstand.

Maßnahmen wie der von der Bundesregierung geplante Klimabonus tragen den Forderungen nach fairen Lösungen teilweise Rechnung. Bei den Bemühungen um Klimaneutralität ist das Wohnen neben der Mobilität einer der großen Brocken. Denn der Gebäudesektor – und hier wiederum besonders das Heizen – ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um Ressourcennutzung und Schadstoffausstoß geht.

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